Um die tibetische Freiheitsbewegung zu unterstützen, wurde im August 1989 die Tibet-Initiative in Deutschland gegründet. Seit 2008 unterstütze ich die TID mit Vorträgen.
1. Mein Leben zwischen Tibet und Deutschland
Ich bin in Tibet geboren, aber meine Eltern waren keine ethnischen Tibeter. Sie gehörten zur größten Volksgruppe, den Han, und mussten 19 Jahre (1955-1974) in Tibet dem KP-Regime als Handlanger dienen. Meine Erinnerung an Osttibet ist genau so ungetrübt wie die an China, weil ich wegen der systematischen Desinformation nicht mitbekam, was in der sogenannten Volksrepublik China wirklich vorgeht.
Dank der Freiheit in Europa kam ich erst in die Lage, die systematischen Verbrechen der VR China zu erkennen und teile seit dem Tiananmen-Massaker 1989 meine Erkenntnisse mit Interessenten. Nachdem ich mein Promotionsstudium in Düsseldorf beendete, konnte ich nicht mehr heimkehren, weil ich weder mich geistig kastrieren noch die systematischen Lügen mittragen wollte.
Die Offenheit freiheitlicher Welt wird nicht nur von Terroristen, sondern auch von Terrorregimes missbraucht. Die Lügen aus Peking sind in Deutschland weit verbreitet, zumal das KP-Regime in Deutschland als „strategischer Partner“ hofiert wird. Dank des Internet kann ich nach meinem zweiten Heimkehrversuch 2002 der Desinformation entgegenwirken. Dafür habe ich auch mithilfe eines ehrenamtlichen Webmasters eine Homepage errichtet. Um das Gewissen zu bewahren und mein Wissen weiterzugeben, nehme ich bewusst in Kauf, meine Heimat nicht betreten zu dürfen, solange die KP-Diktatur nicht überwunden ist, wie im ehemaligen Sowjetblock.
2. Konfuzius (551 – 479 vor Christus) und seine Wirkung
Als Chinesin lernte ich Konfuzius erst in Deutschland bewusst zu schätzen. Denn seit der Gründung der KP Chinas durch die Kommunistische Internationale begann sie die chinesische Kultur mit ihren drei Wurzeln, das heißt Konfuzianismus, Buddhismus und Daoismus, systematisch zu verleumden und zu zerstören. Die letzte landesweite Kampagne der KP Chinas gegen Konfuzius habe ich als achtjährige Schülerin mitmachen müssen. Aber Konfuzianismus und Chinesen sind ebenso wie der Lamaismus und Tibeter unzertrennlich.
Anhand von sechs Fächern hat Konfuzius insgesamt dreitausend Schülern Grundwerte wie z.B. „Güte, Rechtschaffenheit und Anständigkeit“ vorgelebt. Nach seinem Tod wurde er geadelt und der einmalige Titel wird seitdem vererbt. In fast allen Dynastien der chinesischen Geschichte fungiert Konfuzius bzw. seine Lehre als Moralkodex oder Staatsethik. In Ostasien und Südostasien sind unzählige Tempel und Bildungsstätten zu Ehren des Konfuzius entstanden. Auch in Europa hat Konfuzius durch Voltaire und Leibnitz Anerkennung gefunden. Bis heute spielt Konfuzius durch seinen Enkel in der 79sten Generation in der Republik China auf der Insel Taiwan eine repräsentative Rolle und alljährlich wird eine Staatsgedenkfeier zum Geburtstag des Konfuzius am 28. September veranstaltet.
Die KP Chinas aber, einst von Moskau in China initiiert und finanziert, hat sich von Anfang an gegen Konfuzius gerichtet. Die Kommunisten haben sogar den Friedhof seines Clans geschändet, dennoch ist es ihnen nicht gelungen, Konfuzius auszuradieren. Kaum starb der erste KP-Führer Mao Zedong 1976, schon lebte die chinesische Tradition in verschiedenen Formen wieder auf. Beispielsweise wurde im Volk Konfuzius wieder zu seinem Geburtstag gedacht. Durch das Tiananmen-Massaker und den Zusammenbruch des Sowjetblocks verliert der Sozialismus bzw. Kommunismus auch in China seine Glaubwürdigkeit. So wird seit den 1990er Jahren in den chinesischen Medien unter kommunistischer Zensur über Konfuzius positiv berichtet. Denn Konfuzius lässt sich leicht für den Nationalismus vereinnahmen. Andererseits missbrauchen auch Pseudodissidenten ihn als Zielscheibe gegen das Regime und einige erlangten bereits internationale Preise, wie z. B. den Friedensnobelpreis.
3. „Konfuzius-Institute“ und ihre internationale Wirkung
2004 hat das KP-Regime das erste „Konfuzius-Institut“ weltweit in Südkorea eröffnet. Zwei Jahre später hat Berlin das erste „Konfuzius-Institut“ in Deutschland zugelassen. Sie sind meist an Universitäten angesiedelt. Außerdem werden „Konfuzius-Klassen“ auch an den Schulen errichtet. Innerhalb von 10 Jahren (2004-2014) waren 475 „Konfuzius-Institute“ und 851 „Konfuzius-Klassen“ auf der ganzen Welt zu zählen.
Die 1000ste „Konfuzius-Klasse“ wurde im Oktober 2015 vom siebten KP-Führer Xi Jinping in London eröffnet. Laut seiner Eröffnungsrede gibt es in England bereits 29 „Konfuzius-Institute“ und 126 „Konfuzius-Klassen“. Damit hat England beim Einführen einer rotchinesischen Sprache à la George Orwell den Rekord erreicht. Es ist deshalb kein Wunder, dass der Besuch des KP-Führers London in ein rotes Meer verwandelte. Hingegen wurden zwei Tibeter und ein Überlebender des Tiananmen-Massakers wegen ihres friedlichen Protestes vorübergehend verhaftet. Ein Video zeigt, wie der Tiananmen-Massaker-Überlebende sofort von den englischen Polizisten niedergeworfen und abgeführt wurde, als er zwei Parolen “Ende der Diktatur“ und „Beginn der Demokratie“ vor den Konvoi halten wollte. Daraufhin wurde auch seine Wohnung durchsucht und alle seine Kommunikationsgeräte beschlagnahmt. So wurde ein friedlicher Menschenrechtler in London wie ein Terrorist behandelt, wegen eines Terrorregimes. Auf diese Art und Weise werden die universellen Grundwerte weltweit unterhöhlt. Das ist es, wovor ich seit 2008 anlässlich der Olympischen Spiele in Peking warne.
2008 ereigneten sich in Tibet, wie im Jahr 1989, wieder große Demonstrationen. Die blutige Niederschlagung rief weltweit Protest hervor, zumal Peking die Olympischen Spiele veranstalten durfte. Die Direktorin des Konfuzius-Institutes an der Waterloo-Universität in Kanada, die früher beim KP-Sender CCTV arbeitete, hat aber ihre Studenten dazu gebracht, gegen einen kanadischen Sender zu protestieren, weil dieser über die blutige Niederschlagung berichtete. Ähnliche Proteste unter KP-Einfluss gegen westliche Medien haben auch in Deutschland stattgefunden. Ohne diesen Missbrauch der Freiheit durch die KP Chinas im Westen wäre ich nicht dazu gekommen, meine Stimme für die tibetische Freiheitsbewegung zu erheben und vor der Unterwanderung Deutschlands durch die KP Chinas zu warnen.
Das erste Konfuzius-Institut in den USA an der Universität Maryland seit 2006 eröffnete im April 2009 eine Ausstellung mit der Überschrift „The true pictures of Tibet“ (Die wahren Bilder von Tibet), um die KP-Diktatur in Tibet zu vertuschen. Bei der Eröffnung hielt Pekings Vize-Botschafter in den USA eine Rede und behauptete, „Die Glaubensfreiheit der Tibeter und ihre normalen religiösen Aktivitäten sind geschützt. Die KP-Regierung hat immer dem Dalai Lama das Tor offen gehalten, er muss sich nur gründlich prüfen, um seine politischen Ansichten und Aktivitäten von Grund auf zu korrigieren.“
Die im Namen des Konfuzius expandierenden Institute und Klassen stehen alle finanziell und personell unter der KP-Abhängigkeit. Die Lehrkräfte und Veranstaltungen richten sich nach den wachsenden KP-Verboten. (Seit 1999 Falun Gong bzw. dem systematischen Organraub an den Praktizierenden, seit 2009 den Selbstverbrennungen in Tibet…) Nur was dem KP-Regime genehm ist, wird übernommen und weiter verbreitet.
Über die negative Wirkung der „Konfuzius-Institute“ und „-Klassen“ wird auch in westlichen Medien berichtet. Der Sinologe Jörg-Meinhard Rudolph hat mindestens 12 Beiträge darüber veröffentlicht und beispielsweise nachgewiesen, dass die „Konfuzius-Institute“ dem Politbüro der KP Chinas unterstehen. (Mehr dazu: http://www.ludaofu.de/index.php/aeltere-beitraege/17-konfusius) Deshalb möchte ich im Folgenden die Ideologisierung der chinesischen Sprache durch die Kommunisten und die Wirkung des Rotchinesisch vorstellen.
5. Der orwellsche Neusprech: Rotchinesisch
Chinesisch ist eine Symbolsprache, in deren Schriftzeichen die traditionelle Weltanschauung abgebildet und überliefert wird. Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr ihre Sprache nimmt. Dadurch wird die Nation entwurzelt.
1931 wurde in der Sowjetunion die erste Konferenz abgehalten, um die chinesische Sprache zu vernichten, indem die chinesischen Schriftzeichen durch lateinische Buchstaben ersetzt werden sollten. Kaum hatten die internationalen Kommunisten die mittels Wahl legitimierte chinesische Regierung auf die Insel Taiwan vertrieben, erklärte Stalin 1950, die KP Chinas dabei unterstützen zu wollen, die chinesische Schrift zu beseitigen. 1952 schickte er einen Vertreter nach Peking, um seinen Plan durchzusetzen. Aber die chinesische Schrift ist vitaler als ihr Vernichter. Der Tod von Stalin leitete den Bruch zwischen der Sowjetunion und Rotchina ein, sodass die stalinistische Vernichtung der chinesischen Schrift scheiterte.
Nachdem 1957 die KP Chinas Millionen gebildete Chinesen als „Rechtselemente“ abstempelte und verfolgte, wurden etwa 2300 Schriftzeichen als Grundwortschatz für den orwellschen Neusprech genommen und entstellt. Die sinnentleerten und formentstellten Schriftzeichen stellen das von Kommunisten ideologisierte Neuchinesisch dar, welches im Machtbereich der KP Chinas seitdem gelehrt und gelernt wird. Deshalb werden die Tibeter über das Rotchinesisch nicht sinisiert, sondern kommunistifiziert, also kommunistisch infiziert, wie alle Volksgruppen in der KP-Diktatur. Chinesen, die in der DDR studierten, lernten auch das ideologisierte Deutsch und wurden deutsch kommunistifiziert. Um diesen orwellschen Neusprech in der deutschen Sprache zu verdeutlichen, nenne ich Ihnen einige Beispiele: Aus Engel wurde in der DDR „Geflügelte Jahresendfigur“. Flüchtling —„Grenzverletzer , Regimegegner—„Konterrevolutionär“ , Berliner Mauer—„Antifaschistischer Schutzwall“ usw.
Als ich nach Deutschland kam, kannte ich auch nur das Rotchinesisch. Aber durch das Tiananmen-Massaker lernte ich Chinesen aus der Republik China und das traditionelle Chinesisch kennen, das außerhalb Rotchinas überliefert worden ist. Dank der Freiheit im Westen ist es mir gelungen, mich vom Rotchinesisch und seinem roten Gedankenkäfig zu befreien. Die westlichen Sinologen aber begeben sich freiwillig in diesen Gedankenkäfig, wie z.B. Thomas Heberer.
(Mehr dazu: Was für „Schwiegersöhne Chinas“ gibt es in Deutschland?)
Das Lügensystem, das die Kommunisten in die chinesische Sprache eingeführt haben, wird leider über die Sprachvermittlung insbesondere über die „Konfuzius-Institute“ und „-Klassen“ weltweit verbreitet. Dagegen muss man sich wehren. Denn die KP Chinas verstößt bis heute gegen Konfuzius. Er handelte beispielgebend nach Maximen wie z.B.:
„Bildung für alle, ungeachtet ihrer Herkunft“ oder
„Was man sich selbst nicht antun möchte, darf man auch anderen nicht zufügen“.
2011 berichtete Bloomberg, dass seit 2004 das KP-Regime 500 Millionen Dollar ausgab, um weltweit „Konfuzius-Institute“ zu errichten. Die Erziehungsausgaben machten 2004 jedoch nur 2.79 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt in der VR China aus. 2005 sind 114 Millionen angemeldete Einwohner in der VR China Analphabeten und Millionen Kinder können nicht zur Schule gehen. Ein totalitäres Regime beutet nicht nur die eigene Bevölkerung aus, sondern verstößt auch gegen alle geltenden Regeln in jedem Bereich, auch im Bankwesen.
Seit 2004 hat das KP-Regime insgesamt 88 000 Milliarden Yuan gedruckt. Das sind etwa 18 000 Milliarden Dollar und entsprechen dem amerikanischen Bruttoinlandsprodukt!
Damit kann die KP Chinas ihre große Auslandspropaganda betreiben, welche diverse Prominenten und Institutionen einschließt, was für Namen sie auch tragen mögen. Die Deutsche Welle ist ein Beispiel dafür.
6. Wie sollte und könnte man dagegen wirken?
Seit 2007 nutze ich jede Gelegenheit, über die sogenannten „Konfuzius-Institute“ aufzuklären.
2011 habe ich extra einen Brief an die Rektoren geschrieben, die ein „Konfuzius-Institut“ an ihrer Universität zugelassen haben. Im Internet ist er unter „An die deutschen Rektoren wegen ihrer Kooperation mit der KP Chinas„ nachzulesen. Das Rektorat an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf ist seit der Gründung eines „Konfuzius-Institutes“ 2007 zweimal neu besetzt worden. Alle drei Amtsinhaber habe ich informiert.
Leider hat niemand unter den dreizehn Rektoren realisiert, dass die Universitäten in Deutschland von einem totalitären Regime als Plattform für seine Auslandspropaganda instrumentalisiert werden.
Helmut Schmidt steht als Paradebeispiel für den Erfolg der Auslandspropaganda eines KP- Regimes. Unter der Überschrift „Hauptakteur der Konfuzius-Institute Wolfgang Kubin“ ist ein weiteres Beispiel im Internet zu finden.
Allerdings führte unsere Aufklärungsarbeit seit 2013 zur Schließung etlicher Auslandspropaganda-Zentren der KP Chinas im Namen des Konfuzius. Darunter die Universität Stockholm (Ende Juni 2015 ), die das erste Konfuzius-Institut 2005 in Europa zugelassen hatten.
Ein Tag vor dem 26sten Jahrestag des Tiananmen-Massakers gab die Stuttgarter Zeitung bekannt, dass das Vorhaben ein „Konfuzius-Institut“ an der Hochschule der Medien einzurichten, mangels Geldgebern in und um Stuttgart gescheitert sei.
Es wäre das sechzehnte Konfuzius-Institut in Deutschland geworden, nach Berlin, Bremen, Metropole-Ruhr, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, Freiburg, Göttingen, Hamburg, Heidelberg, Leipzig, München, Nürnberg-Erlangen, Trier, Hannover. Im September 2015 wurde in Tibet die erste „Konfuzius-Schule“ eröffnet.
Sie sind alle herzlich eingeladen, im Rahmen Ihrer Möglichkeit dagegen zu unternehmen. Sie könnten beispielsweise meine Aufklärungsarbeit über die sogenannten „Konfuzius-Institute“ und die Pseudodissidenten im Internet nachlesen und weiterempfehlen.