Was hat Tibet mit China zu tun?

Als die Republik China gegründet wurde, erklärten die Gründungsväter die fünf Hauptvolksgruppen Han, Mandschuren, Mongolen, Muslime und Tibeter in der letzten Kaiserdynastie – Qing(1644-1911) – zur Nation der Republik China. Aber es gab Tibeter, die nach Unabhängigkeit strebten. Manche schlossen sich der kommunistischen Internationale an, die alle Unabhängigkeitsbewegungen unterstützten, um das kommunistische Lager zu vergrößern. Kaum wurde Tibet quasi unabhängig, marschierte die kommunistische Armee der „Volksrepublik China“ in Tibet ein. 1959 musste der Dalai Lama nach Indien ins Exil fliehen.

Mein Geburtsort Dardo liegt in Tibet, über das seit 1951 die kommunistische Partei Chinas herrscht. Das Tiananmen-Massaker in Peking 1989 machte mich in Düsseldorf mit dem kommunistischen Verbrechen weltweit bekannt. Seitdem unterstütze ich den Freiheitskampf aller Gruppen der Republik China, die auf der Insel Taiwan existiert und wohin auch Tibeter fliehen.

Veröffentlicht in Köln-InSight.TV

Falun Gong

Weg der chinesischen Tradition
Seit 1992 wird er sichtbar
7 Jahre später gingen
70 Millionen Menschen diesen Weg
so dass ihn das kommunistische Gespenst nicht mehr verschlingen kann

Das Buch „Zhuan Falun“ liest sich wie Mythologie
und beschreibt doch einen Weg
Die Übungen ähneln sportlicher Betätigung
aber sie spenden selbst Kranken Energie
denen keine Medizin mehr helfen kann

Auf dem Weg zu Falun Gong
wird man frei von Beschwerden
erlangt sogar
übersinnliche Fähigkeiten
und drei Tugenden –
Wahrhaftigkeit Barmherzigkeit und Duldsamkeit
All dies ist für jeden kostenlos zugänglich
Man muss nur offen sein

Götter

Nach Darstellungen von zwei Göttern
die unter Menschen Wunder vollbrachten
entstand im Westen das Christentum
im Osten der Buddhismus
Dennoch lassen sie sich
von keiner Religion darstellen
Auch wenn heute viele Menschen
nicht an sie glauben
sind sie da
und erscheinen auch
jedoch nur vor denjenigen
die wahrhaftig, barmherzig und duldsam sind

Buddhas

Früher wurden
ihre Bilder und Skulpturen
an östlichen heiligen Stätten
angebetet

Heute werden
diese heiligen Figuren sogar
in einem westlichen Laden
verkauft

Gelegentlich
inkarnieren sie als Mensch
der eine Lehre erteilt
die Heilung und Erlösung verspricht

Wenn sie kein Geld
aber Vertrauen verlangen
und das Herz erhalten
dann sind sie echt

Swastika

kommt in allen Kulturen vor
Himmelsaugen sehen sie auf Buddhas
Im Osten gilt sie als Glückssymbol
Im Westen wurde dieses göttliche Zeichen
von einem Österreicher
in ein dunkles Kreuz verwandelt
das die Deutschen schwer belastet
die deswegen kaum zum Himmel schauen

Der Lotossitz

Eine Körperhaltung
eine Lebenshaltung
Die weltlichen Dinge verschwinden
Geschlossene Augen sehen
das Unsichtbare und Unvorstellbare
Der Geist befreit sich
vom Körper
der Mensch von der Erde
erlangt den Himmel
Schmerzen bereitet er Anfängern

Falun

ist ein lebendiges Wesen
das sich dreht und heilt
Es gibt Menschen
die es als farbiges Licht sehen
und auch als Energie ist es spürbar
Aber zeigen kann es niemand
weil es von übersinnlicher Natur ist

Ein Himmelsauge

hat jeder
aber nur wenige kennen es
die meisten wissen nicht einmal davon
Viele indische Frauen
malen sich an seiner Stelle einen Punkt

Diejenigen
die dieses Auge erlangen
sehen Dinge
Menschen und Ereignisse
aus anderen Zeiten und Räumen
Hellseher oder Propheten
werden sie genannt

Wunderheilungen
politische Verfolgung
und so weiter
von denen die Bibel berichtet
ereignen sich in China
100 Millionen Menschen weltweit
sind Zeugen

Vita

geboren im Jahr 1966 in Kangding in Rot-China,
lebt seit Ende 1988 in Europa,
promovierte in Germanistik 1996.

Die Dichterin erhielt diverse Förderungen, darunter Arbeitsstipendien für Literatur von der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf (1991), vom Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (1993) und ein Heinrich-Heine-Stipendium in Lüneburg (2000).

Deutschsprachige Veröffentlichungen (Auswahl)

Lesung am 02.12.2018

Aus meinem Winkel … in der Lyrikreihe Emigration/Migration

Sonntag
02.12.2018
Uhrzeit:
17:00 Uhr – 18:30 Uhr

Zu Welt- und Einsichten aus unterschiedlichen kulturellen Perspektiven konnte der Dichter und Rezitator Wolfgang Reinke, Initiator der Lyrikreihe „Emigration/Migration“, die Dichterin Xu Pei gewinnen.

Xu bezeichnet sich auch als deutsche Verfassungspatriotin chinesischer Herkunft. 1966 in der VR China geboren und aufgewachsen, lebt seit Ende 1988 in Europa. Sie promovierte 1996 in Germanistik und erhielt verschiedene Literatur-Stipendien.

Reinke, geboren 1957 in Mülheim/Ruhr, studierte als Gutenberg-Stipendiat Architektur in Mainz, ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller*innen und erhielt 2005 das Arbeitsstipendium des Landes NRW für Schriftsteller. Seit 2007 konzipiert und leitet er die Lesereihe „Elfenbeinturm. Dichter lesen Dichter“.

Beide lesen aus ihren letzten Publikationen.

Informationen dazu hier

Fotos von der Veranstaltung

Video von der Veranstaltung
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