Shen Yun

Über die Welttournee des Ensembles Shen Yun (Divine Performing Arts)

Als Chinesin, die wegen der kommunistischen Diktatur in Deutschland leben muß, bin ich froh darüber, daß das Internet mich mit den Chinesen weltweit verbindet. Mittlerweile ist auch ein Kulturchina aus Literatur und Kunst entstanden, welches dem kommunistischen Regime Widerstand leistet.

Während das Regime in China die chinesische Kultur mißbraucht, ein Beispiel dafür sind die Konfuzius-Institute, die dem Regime als Propagandazentrum im Ausland dienen sollen, versuchen wir Exilchinesen im Ausland unsere Kultur zu beleben und zu präsentieren.

Während ich als Dichterin meine Erkenntnis von der chinesischen Kultur aus Konfuzianismus, Buddhismus und Daoismus auf Deutsch zum Ausdruck bringe, haben die Künstler von Shen Yun (Divine Performing Arts) ihr Verständnis davon auf die Bühne gebracht. Die Schönheit, die dabei gezeigt wird, kann ich nicht beschreiben.

2007 habe ich Shen Yun in Vancouver erlebt, und habe mich im Jahr 2008 ehrenamtlich dafür eingesetzt, dass Shen Yun in Duisburg gezeigt wurde. Seitdem freue ich mich jedes Jahr zum chinesischen neuen Jahr auf das neue Programm von Shen Yun und empfehle es Ihnen aus ganzem Herzen.

Mehr dazu: http://community.zeit.de/user/xu-pei/beitrag/2010/02/27/was-ist-shen-yun-神韵

mehr Informationen und Termine finden Sie auf http://de.shenyunperformingarts.org

Falun Gong

Weg der chinesischen Tradition
Seit 1992 wird er sichtbar
7 Jahre später gingen
70 Millionen Menschen diesen Weg
so dass ihn das kommunistische Gespenst nicht mehr verschlingen kann

Das Buch „Zhuan Falun“ liest sich wie Mythologie
und beschreibt doch einen Weg
Die Übungen ähneln sportlicher Betätigung
aber sie spenden selbst Kranken Energie
denen keine Medizin mehr helfen kann

Auf dem Weg zu Falun Gong
wird man frei von Beschwerden
erlangt sogar
übersinnliche Fähigkeiten
und drei Tugenden –
Wahrhaftigkeit Barmherzigkeit und Duldsamkeit
All dies ist für jeden kostenlos zugänglich
Man muss nur offen sein

Zum 12. Jahrestag der Verfolgung von Falun Gong durch die KP Chinas

Seit 1949 hat die KP Chinas mit dem Staatsapparat zahlreiche Kampagnen durchgeführt, die bereits 80 Millionen Chinesen umgebracht haben.

10 Jahre nach dem Tiananmen-Massaker hat die KP Chinas begonnen,  mit dem Staatsapparat die beliebteste buddhistische Schule – die von 100 Millionen Chinesen praktizierte Falun Gong – zu verfolgen. Dabei lauten die Prinzipien von Falun Gong „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit (Gutherzigkeit) und Duldsamkeit (Toleranz)“ .

Die KP Chinas hat also Falun Gong verleumden müssen, um ihre Kampagne durchsetzen zu können.
Deshalb  beruht die Vorgehensweise des  Regimes gegen Falun Gong auf dem Befehl, „verleumdet ihren Ruf, macht sie finanziell kaputt und zerstört sie körperlich.“

Mit Gastprofessur und allen möglichen Vorteilen hat das Regime auch Deutsche dazu gebracht,  ihre Anti-Falun Gong-Propaganda  zu unterstützen. Die deutschen Medien haben sogar die KP-Propaganda übernommen und verbreitet.

In den vergangenen 12 Jahren haben mehr als 500.000 Festlandschinesen wegen ihrem Glauben an Falun Gong in Arbeitslagern schwere Misshandlungen erlitten.

Mindestens 41.500 lebenden, gesunden Chinesen sind Organe entnommen worden.

Siehe Untersuchungsbericht
organharvestinvestigation.net/report0701/report20070131-german.pdf

3432 dokumentierte Foltertode durch Polizei, Gefängnis- und Arbeitslageraufseher sowie Sicherheitsbeamte der KP Chinas.
Die Liste der in China nachweislich zu Tode gefolterten Falun-Gong Praktizierenden
www.falungong.de/imdetail_todesfaelle.html).

Chinesische Menschenrechtsanwälte wie z.B. Gao Zhisheng, die  sich gegen die Verfolgung eingesetzt  haben, werden selbst Opfer des Regimes. Gao Zhisheng wurde  gefoltert und ist seit April 2010 verschleppt worden.
Mehr dazu unter
www.igfm.de/Gao-Zhisheng-Menschenrechtsanwalt-in-China.1279.0.html

Gott sei Dank gibt es in Deutschland immer mehr Menschen wie Nobert Knoblauch, die  der Meinung sind, „Und schon wieder haben sich deutsche ‚Politiker‘ an einem neuen Holocaust mitschuldig gemacht:  ‚Bundeskanzlerin‘ Merkel empfing den chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao am 27./28. Juni mit militärischen ‚Ehren‘ vor dem Kanzleramt, als ob sie nichts von diesem Genozid seines kommunistischen Regimes wüßte… Vielleicht liegt das ja auch an Merkels kommunistischer Vergangenheit und ihrer Tätigkeit als ‚IM Erika‘ für die ‚Staatssicherheit‘ (STASI) der ‚DDR’…hat“ Mehr dazu  unter

www.mmnews.de/index.php/etc/8210-china-kommunismus-als-kannibalismus-ii

Freude auf dem Kultivierungsweg

Kennenlernen

Vor sieben Jahren um diese Zeit, Ende 2001 war ich zum zweiten Mal in China, nachdem ich  Ende 1988 China verlassen hatte, um in Deutschland zu studieren.

Aber die Umweltverschmutzung, der Kontrast zwischen Reichen und Armen, die von der KP Chinas kontrollierten Medien…nichts, was ich in China sah, war erfreulich.

Als ich frustriert China verlassen wollte, lernte ich bei einer Schulfreundin ihren Schwiegervater kennen, der mir durch seine Vitalität auffiel. Als ich ihn fragte, womit er sich fit hielt, antwortete er zögernd, dass er Falun Gong praktizierte. Bis dahin hatte ich wenig, aber  nur negativ von Falun Gong mitbekommen. Durch ihn und seine Familie habe ich zum ersten Mal persönliche und positive Erfahrungen mit Falun Gong gesammelt.

Anfang 2002 habe ich dann in Köln „Zhuan Falun“ zu Ende gelesen. Es wäre wunderbar, wenn alles stimmt, dachte ich. Um zu prüfen, ob es stimmt, begann ich, Falun Gong Praktizierende zu kontaktieren, um die Übungen zu lernen. Wenige Tage später, als ich selbst die fünfte Übung im Lotossitz machte, spürte ich Falun als ein drehendes starkes Rad aus Energie. Seitdem bin ich vorbehaltlos auf dem Kultivierungsweg von Falun Gong.

Zusammenfassung

Ich gehörte zu den Menschen, die einen Weltuntergang erahnten und nach einem Ausweg suchten.
Das weltliche Leben aus Beruf und Familie hatte meinem geistigen Anspruch nicht genügt. Ruhm und Reichtum interessierten mich auch wenig. Ich versuchte nur das Beste aus meiner Situation zu machen und tröstete mich damit, dass der Himmel mich für eine bestimmte Aufgabe zur Welt geschickt hatte.

Vor 2002 war ich auf der Suche.
Falun Gong gab mir das Gefühl, endlich den richtigen Weg gefunden zu haben.
Es ist eine Freude, die mich seitdem begleitet.

Falun Gong ist für mich wie eine Quelle, aus der ich schöpfe.
Ich bin seit 1989 schriftstellerisch tätig und kann auch deswegen eine Aufenthaltserlaubnis nach meiner Promotion in Deutschland bekommen,   aber vor 2002 habe ich wenig auf Chinesisch geschrieben. Um der Propaganda der KP Chinas entgegenzuwirken habe ich auf Chinesisch nun mehr als 200 Artikel veröffentlicht. Es gibt mindestens fünf Blogs von mir im chinesischen Internet. Der größte und älteste  Blog hat jetzt mehr als eine halbe Million Besucher.

Wegen der Olympischen Spiele 2008 habe ich seit dem letzten Jahr wieder mehr auf Deutsch veröffentlicht. Das beste Ergebnis bis jetzt war der WDR-Reportagefilm „Die Exilchinesin“  über mich, der positiv über Falun Gong berichtet und schon viermal ausgestrahlt wurde.

Falun Gong ist nicht politisch,  aber die Verfolgung durch die KP Chinas hat Falun Gong politisiert. Um über die Lage in China aufzuklären, habe ich mich auch auf eine politische Ebene begeben.

Als Exildichterin fühle ich mich verpflichtet, die Propagandisten der KP Chinas in Deutschland zu kritisieren, auch wenn sie Altkanzler sind.

Rote Infiltration existiert jetzt nicht nur als Rubrik auf meiner Homepage, sondern ist auch ein aktuelles Thema in den deutschen Medien und im Bundestag.

Wechselwirkung

Die drei Prinzipien von Falun Gong „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit“ sind seit 2002 Maßstab in meinem Leben und Schreiben. Während ich vorher noch unzufrieden war, dass ich wegen der KP Chinas in Deutschland leben muss, bin ich seitdem dankbar, dass ich Falun Gong in Deutschland praktizieren kann.

Für mich gibt es nichts Wichtigeres als Falun Gong.  Ich versuche, täglich mindestens eine Lektion zu lesen, die fünf Übungen zu machen und so oft wie möglich, die aufrichtigen Gedanken zu senden…

Gesundheit, Leichtigkeit, Sorglosigkeit und Heiterkeit genieße ich seit meinem 36sten Lebensjahr, ohne dass ich danach gestrebt habe.

Früher legte ich großen Wert auf die Gesundheitserhaltung. Mühsam probierte ich verschiedene Methoden aus, viel Aufwand getrieben, aber wenig Erfolg erzielt. Meine Nerven waren dünn. Ich regte mich bei jeder Gelegenheit auf.

Vom Alter her werde ich jetzt immer älter, aber ich fühle mich immer jünger und entspannter.

Das Leben ist voller Versuchungen, Konflikte und Schwierigkeiten wie früher. Aber mein Bewusstsein und meine Haltung sind anders.

Vor 2002 war ich wie ein Schwimmer, der allein im Meer schwamm und konnte gerade das sehen, was vor ihm geschah. Nun komme ich mir vor, als ob ich in einem riesigen Schiff fahre, von dem aus ich alles sehe, was im Meer geschieht.

Ich nehme viel mehr wahr und bin viel gelassener.

Früher beschäftigte ich mich hauptsächlich mit meinen eigenen Interessen, jetzt denke ich häufig daran, was für Dienste ich leisten könnte, damit andere profitieren.

Ohne Falun Gong wäre es undenkbar, dass ich so viele Artikel schreibe und veröffentliche, ohne Belohnung.
Mir war lieber, Muße zu genießen als meine Erfahrung und Erkenntnis mühsam zum Ausdruck zu bringen.

Ich bin sehr glücklich darüber, dass Falun Gong meine Lebensfrage beantwortet und meine Existenzangst beseitigt hat.

In diesem Sinne tue ich mein Bestes, um dem Meister dabei zu helfen, Leben zu retten.

Köln, 25.12.2008

Ai Weiwei

Zur Desillusion über Ai Weiwei und China

Nach meinem zweiten Heimkehrversuch 2002 wehrte ich mich vergeblich gegen die Olympischen Spiele in Peking, wie einst Heinrich Mann gegen die Olympischen Spiele in Berlin. 2008 fühlte ich mich von Ai Weiwei in Peking bestätigt und bestärkt.

Durch die größte Militärparade weltweit in Peking müssten noch mehr Menschen die Parallelen zwischen dem KP-Regime und dem NS-Regime aufgefallen sein, zumal Peking die gigantische Waffenschau zur Gedenkveranstaltung des Sieges über die Faschisten deklarierte. Die rote Fahne der Sowjetunion, die 1945 als Siegeszeichen über Hitler in Berlin flaggte, wurde 70 Jahre später von russischen Soldaten über den Tiananmen-Platz getragen. Dennoch können weder Pekings Propaganda noch Putins Propaganda die Tatsache verdrehen, dass Menschen im Westen Bürgerechte genießen, während die Menschenrechte in der VR China und in Russland systematisch verletzt werden.

Am Tag vor der Militärparade in Peking behauptete jedoch Ai Weiwei in Berlin, der zuvor eine Verschleppung von 81 Tagen und ein vierjähriges Ausreiseverbot erlitt, dass sich die Menschenrechtslage in der VR China verbessert hätte, im Vergleich zur Kulturrevolution und es in der VR China besser zuginge, im Verglich zu Nordkorea und Russland.

Wenn man Ais Äußerungen seit seiner Ankunft in Deutschland mit seinem letzten Interview „Wir leben im Zeitalter der Verrücktheit“ vor seiner Verschleppung vergleicht, kommt man leicht zu der Erkenntnis, dass Ai Weiwei nun auch unter dem Stockholm-Syndrom leidet. Damals hatte er die Verfolgung der Bürgerrechtler durch die KP Chinas kritisiert, aber jetzt versucht er es zu relativieren.

Da ich wegen der chinesischen Jasmin-Revolution seit dem März 2011 auf Twitter bin, habe ich gemerkt, dass sich Ai Weiwei auch nicht kritisieren lässt, wie seine Peiniger in Peking. Als er verschleppt wurde, habe ich ihn bei jeder Gelegenheit verteidigt. Nun sehe ich mich dazu verpflichtet, ihn mit folgenden Daten und Fakten zu widerlegen.

1. Die VR China ist das einzige Land auf der Welt, in der sogar Säuglinge systematisch umgebracht werden. Die sogenannte „Ein Kind-Politik“ hat fast alle Chinesinnen zu Abtreibungen gezwungen und viele Familien traumatisiert.

2. In Nordkorea und Russland gibt es auch keinen systematischen Organraub, gegen den ich mich seit 2006 einsetze und den auch das Europa-Parlament 2013 mit einer Resolution verurteilte.

www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do

3. Nachdem das KP-Regime mit dem Tiananmen-Massaker 1989 die Demokratiebewegung niedergewalzt hat, dürfen die Menschen nur nach Geld streben. Diejenigen, die nach Freiheit streben und das Tiananmen-Massaker thematisieren, werden kriminalisiert und bestraft. Selbst ihre Familienangehörigen und die Angehörigen der Todesopfer beim Tiananmen-Massaker werden verfolgt.

4. Seit dem Juli 1999 werden 100 Millionen Menschen verfolgt, die sich nach „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit“ richten. Bis Ende 2013 sind schätzungsweise 3.36 Millionen Chinesen der Falun Gong-Verfolgung zum Opfer gefallen. Verifizierte Todesopfer sind 3880 (Stand 13. September 2015), in der ersten Hälfte dieses Jahres sind es 61.

5. Seit 2009 haben sich 149 Tibeter mit Selbstverbrennungen gegen die Unterdrückung der KP Chinas gewehrt.

Ich könnte noch weitere Daten und Fakten aufführen, denn dank des Internets kann ich mich tagtäglich von dem systematischen Verbrechen in China überzeugen.

Anhand der Veränderung von Ai Weiwei ist zu erkennen, dass das KP-Regime seine Opfer bzw. Geiseln dafür einsetzt, das systematische Verbrechen in China zu vertuschen.

Die nordkoreanischen Kommunisten sind zu arm, um mit Geld als Waffe andere Länder zu unterwandern. Putin hat sich auch nicht erlauben können, innerhalb von 10 Jahren (2004-2014) 475 große Propaganda-Zentren, die sich „Konfuzius-Institute“ nennen und 851 kleine Propaganda-Zentren, die sich „Konfuzius-Klasse“ nennen, weltweit zu finanzieren. Während Propagandisten und PR-Leute aus Peking ausländische Schüler indoktrinieren, dienen auch westliche Lehrkräfte dem Politbüro der KP China als Sprachrohre. Denn nicht nur dort gelten die Verbote der KP Chinas. Die Informationsfreiheit wird dadurch auch im Westen bzw. in Deutschland beschnitten.

Es ist also kein Wunder, dass sieben Jahre nach den Olympischen Spielen in Peking die Leichtathletik Meisterschaft dort stattfand, ohne Protest und kaum Kritik!


Tiananmen-Helden, Jasmin-Revolution und Ai Weiwei

Am 15. April 1989 begannen die größten Massenproteste gegen die kommunistische Diktatur seit ihrer Machtergreifung  in China. In über 300 chinesischen Städten haben gewaltlose Demonstrationen stattgefunden.

Die Chinesen weltweit haben den friedlichen Volksaufstand in ihrem Heimatland unterstützt. Auch in der Bundesrepublik Deutschland hat es verschiedene Solidaritätsdemonstrationen gegeben.

Leider kannten die anführenden Studenten, die meistens in den sechziger Jahren zur Welt kamen, nur die verfälschte  Geschichte der kommunistischen Machthaber wie Deng Xiaoping (1904-1997). So forderten sie einen Dialog mit den Machthabern, ohne zu wissen, dass  die Kommunisten nur Gewalt kennen. Die Geschichte der KP Chinas hat gezeigt, dass die Kommunisten Dialoge führten, nur um ihr Gegenüber zu betrügen oder auseinander zu bringen.

Die Demonstranten versammelten sich auf dem symbolträchtigen Tiananmen-Platz,  um ihre berechtigte Forderung  durchzusetzen. Die Reformer wie der damalige Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas Zhao Ziyang wurden von Deng Xiaoping und Co. illegal entmachtet, nachdem sie sich für eine friedliche Lösung einsetzten und gegen Gewaltanwendung aussprachen. Danach erteilten Deng und Co. den Befehl, bis zum 4. Juni den Tiananmen-Platz zu räumen. Über 200,000 Soldaten wurden dazu gezwungen, den Weg zum Tiananmen-Platz freizuschiessen.  Dabei wurden etwa 3000 Menschen getötet.  Unzählige Menschen wurden physisch oder psychisch verletzt.

Nach dem Massaker fanden Verleumdungskampagnen und Verhaftungswellen statt. Dennoch gelang es einer Reihe von Demonstranten, die auf den Fahndungslisten standen,  unterzutauchen oder ins Ausland zu fliehen. Ein Zeichen dafür, dass die Kommunisten seitdem nicht mehr in Lage sind, China bzw. die Chinesen ganz unter Kontrolle zu halten, wie es bis dahin der Fall war.

Unter den Verhafteten befand sich der Friedensnobelpreisträger 2010 Liu Xiaobo. Er trat als Zeuge im kommunistischen Fernsehen auf, um die Propaganda der KP Chinas zu bestätigen, dass es beim Räumen des Tiananmen-Platzes keine Toten gäbe. Deshalb hat das Regime Liu entlassen, während andere Beteiligte hingerichtet, gefoltert und zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Die drei Helden, die das Mao-Porträit am Tiananmen-Tor färbten, um ein Ende der Diktatur zu fordern, wurden  zu einer Gefängnisstrafe von jeweils unbefristet, 20 und 16 Jahren  verurteilt.

Seitdem fällt Liu als rückhaltloser Streber auf, dem es weder um Menschenwürde noch um soziale Gerechtigkeit, sondern um seine Geltungssucht geht. Er bekannte sich in seiner Veröffentlichung über den Tiananmen-Protest offen zum Opportunismus und Größenwahn mit Auslassungen wie: „Ich verachte Menschenmassen, betrachte die Gesellschaft als Mob, verehre die persönliche Kreativität des Genies, mein Lebensziel ist zu sehen, ob ein einsames Genie mit Kreativität stärker ist als das gemeine Volk“. Liu Xiaobo ist exemplarisch für die Missbildung der kommunistischen Indoktrination. Denn um  in dem Unrechtssystem aufzusteigen, hat Liu freiwillig bei einem in Moskau ausgebildeten Kommunisten promoviert, während unabhängige Chinesen wie Ai Weiwei das Studium unter der kommunistischen Führung ablehnen.

Das Tiananmen-Massaker hat das wahre Gesicht des kommunistischen Regimes gezeigt. Viele Chinesen haben seitdem die Verlogenheit und Brutalität des Regimes erkannt. Sie führen einen kalten Krieg mit den kommunistischen Machthabern. Seit dem Massaker und durch das Massaker lehnen immer mehr Chinesen eine kommunistische Partei bzw. ihre Diktatur ab, wie die drei Tiananmen-Helden, während  sich Liu Xiaobo weiter um die Kooperation mit dem rechten Flügel der KP Chinas bemühte, bis der linke Flügel ihn verhaften liess.

Der Sieg der Ägypter hat die chinesischen Demokraten ermutigt, eine Jasmin-Revolution  auszurufen. Sie fordern nun von Anfang an, die kommunistische Diktatur zu beenden.

Das Regime reagiert wieder mit Gewalt und hat eine Reihe von renommierten Chinesen im Land verhaftet, darunter auch Ai Weiwei.

Anders als Liu Xiaobo hat der großartige Künstler keine politische Ambition, zeigt aber seit 1979 öffentlich eine ablehnende Haltung gegenüber dem kommunistischen System. 1989 hat er den Volksaufstand in China aus New York unterstützt und später in seinem Werk immer wieder Bezug darauf genommen.

Ai Weiwei hat die Jasmin-Revolution nicht initiiert, aber er wurde hineingezogen. Am 2. April hat er aus Ärger über das Kidnappen eines Rechtsanwaltes getwittert, „Morgen gehe ich spazieren, um Blüten zu verstreuen“. Der darauf folgende Tag war der siebte Jasmin-Sonntag.  Seit diesem Tag ist Ai Weiwei unrechtmässig gekidnappt worden, wie der Rechtsanwalt Gao Zhisheng und andere Regime-Gegner.

Die Jasmin-Revolution wird dadurch nicht verhindert, sondern weiter unter Chinesen verbreitet.
Die Jasmin-Revolutionäre sind  kreativ und humorvoll. Unter ihnen befinden sich eindeutig Fans von Ai Weiwei.
Sie wissen, dass sich die Menschenrechtslage erst verbessern kann, wenn die Wurzel des Übels ein für allemal beseitigt wird, wie es in der Sowjetunion und ihren Vasallenstaaten in Osteuropa geschah.

Am Abend des 4. Juni 2011 fand in Hongkong das 22ste und größte Gedenkfest weltweit statt, an dem über 150.000 Menschen mit Kerzen und Jasmin-Blüten teilnahmen.
Die Ankündigung des 16. Jasmin-Sonntags (5. Juni) hat sich auf diesen Gedenktag bezogen:
„Heute, nach einer 22 jährigen Demokratiebewegung, hoffen wir auf keinen Fall noch auf ‚Reform‘. Was wir wollen, ist die Jasmin-Revolution, die eine kommunistische Diktatur beendet. Wir wollen uns auch darum bemühen, den hundertjährigen Traum vom Rechtsstaat zu erfüllen!“


Ein Tribut an die Machthaber in Peking

Dem Regime in Peking, das die Kulturen in China systematisch zerstört und die Völker willkürlich verfolgt, ist es gelungen,  sich  mit einer deutschen Ausstellung  legitimatorischen Glanz zu verschaffen.

Das Einreiseverbot für Tilman Spengler betrachte ich als eine öffentliche Mahnung vom Himmel an die Komplizen der kommunistischen Führung, die Menschen wegen ihrer Gedanken verfolgt und umbringt. Ich bin nicht in der Lage, nach meiner Germanistik-Promotion in meine Heimat zurückzukehren, aber ich nutze gerne die Freiheit in Deutschland, um den Widerstand gegen die KP-Diktatur zu unterstützen.

Ein Schönredner, der immer wieder verblüfft

Als Tilman Spengler 2002 auf der Buchpremiere meines dritten Gedichtbandes „Affenkönig“ mit Illustrationen von Jörg Immendorff, eine Rede hielt, habe ich ihn persönlich über die Lage in China, insbesondere die Verfolgung von der Falun Gong-Bewegung, informiert. Die verifizierten Todesopfer betragen bis heute (26.05.2011) 3435.

Seit ich dank Internet mit Menschen weltweit verbunden bin, sind zwei Kollegen Yang Chunguang (1956-2005) und Lihong (1958-2010) in China zu Tode verfolgt worden. Die beiden Dichter und weitere inhaftierte Kollegen motivieren mich, die Öffentlichkeit über die Lage in meiner Heimat aufzuklären. Ich habe nicht nur Lihong unterstützt, der sich gegen den Missbrauch der Olympischen Spiele 2008 aussprach, sondern betrachte auch Heinrich Mann als Vorbild, der sich gegen den Missbrauch der Olympischen Spiele 1936 stellte. Ebenso sind die Geschwister Scholl ein Ansporn für den chinesischen Widerstand gegen die kommunistischen Machthaber. Tilman Spengler aber hat die größte Propaganda-Schau in Peking schöngeredet und sitzt vermutlich gerne mit den Machthabern in einem Boot.

Ein aufrichtiger China-Experte hätte die Olympischen Spiele 2008 nicht unterstützt, sondern die Parallelen zwischen Nazideutschland und dem kommunistischen China nach dem Tiananmen-Massaker aufgezeigt.

Dass Spengler nun an der Einreise gehindert wurde, hängt nach eigenem Bekenntnis mit seiner Rede über Liu Xiaobo zusammen. Viele Chinesen sind von den kommunistischen Machthabern verhaftet worden. Aber ausgerechnet Liu Xiaobo wird im Westen gewürdigt. In seinem „Monolog eines Überlebenden der Endzeit“ (1992 ) gesteht Liu Xiaobo offen: „Ich verachte Menschenmassen, betrachte die Gesellschaft als Mob, verehre die persönliche Kreativität des Genies, mein Lebensziel ist zu sehen, ob ein einsames Genie mit Kreativität stärker ist als das gemeine Volk“.  Das ist nicht die Position des chinesischen Widerstands gegen die kommunistischen Machthaber, die ich unterstütze.

Die Wortführer des chinesischen Widerstands wie Wei Jingsheng halten Liu Xiaobo einstimmig für einen Kollaborateur des Regimes. Ein Sinologe könnte die Schriften von Liu Xiaobo lesen und verstehen. Er wäre in der Lage, zu erkennen, dass Liu Xiaobo weder Menschenrechtler noch Demokrat ist, sondern ein Opportunist, der seine eigenen Interessen verfolgt und den chinesischen Widerstand immer wieder verrät.

Die Verteidigungsrede „Ich habe keine Feinde“, die bei der Verleihung des Friedensnobelpreises 2010 vorgelesen und weltweit übertragen wurde, steht exemplarisch für seine verlogene kriecherische Haltung gegenüber einem Regime, das bereits 80 Millionen Todesopfer gefordert hat und weitere unschuldige Menschen umbringt, trotz seiner eigenen unrechtmäßigen Gefängnisstrafe.

Ein chinesischer Künstler mit internationaler Sicht und Wirkung

Ai Weiwei hat die Olympischen Spiele 2008 scharf verurteilt, sobald er sie als Propagandaschau der Machthaber ohne Volk erkannt hatte. Seitdem fühle ich mich immer wieder von ihm bestätigt und ermutigt.

Spengler dagegen bleibt bei seiner alten Haltung gegenüber der KP-Diktatur. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass 10 Mio. € in Peking ausgegeben wurden, damit die deutsche Ausstellung „Kunst der Aufklärung“ unter der KP-Führung am Platz des Himmlischen Friedens eröffnet werden konnte. Ai Weiwei aber hat unsere Kritik daran wieder in die westliche Öffentlichkeit gebracht. Ohne Ai Weiwei hätten weniger Leute die gigantische Schau in dem roten nationalistischen Museum als Alibi-Veranstaltung erkannt.

Während der gekidnappte und unrechtmäßig  verhaftete Ai Weiwei von den Medien der KP Chinas auf üble Art und Weise verleumdet wird, verbreitet Spengler weiter die Propaganda des Regimes, beispielsweise behauptet er in der SZ, die KP-Dikatur habe „einen Teil ihrer Bevölkerung aus bitterer Armut, Unfähigkeit zum Lesen, Emanzipation von männlichem Primatenverhalten zumindest den ersten Schritt herausgeführt“. Damit ignoriert er die Republik China, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wurde und in Taiwan weiter existiert, zugunsten der Volksrepublik China. Tatsächlich begann die Modernisierung Chinas durch die Ausrufung der Republik, und sie wäre ohne die Invasion der Komintern wie in Taiwan durchgeführt worden.

Ai Weiwei hat gegenüber dem Westen den chinesischen Widerstand verkörpert. Der chinesische Künstler hat mit seinem Leben und Werk der Welt gezeigt, dass China unter der KP-Diktatur ein Schurkenstaat ist, der die Menschenwürde missachtet und jeden bedroht.  Gott sei Dank gibt es immer mehr Deutsche, die sich dagegen wehren, von einem Schurkenstaat wie Vasallen behandelt zu werden.

Ai Weiwei sagt und praktiziert, „Egal wer, wenn er nicht für die Gerechtigkeit kämpft, nicht für den Anstand kämpft, dann gehört er zur Ungerechtigkeit und Unanständigkeit“. Darum wird Ai Weiwei auch von Chinesen bewundert, die den kommunistischen Machthabern in Peking und ihren Kollaborateuren Widerstand leisten, wie ich.

Presse

Kritik an Chinas Führung

Xu Pei, die Dichterin, deren Unterlippe zittert, wenn sie über ihre Heimat spricht, die sich über einen Vergleich zwischen dem kommunistischen Regime in China und deutscher Nazi-Diktatur habilitieren wollte, aber keinen Professor fand, sitzt auf der Empore des Café Fromme in der Breite Straße und spricht über das, was sie nicht verstehen will: den Pakt des Westens mit China, sie nennt es: „Das Schönreden eines menschenverachtenden Staates, nur um der Wirtschaftsbeziehungen willen.“

Auf der Empore ist kein Mensch, sogar die Kellnerinnen lassen sich nicht blicken. Die 45-Jährige trägt einen blütenweißen Pullover, ihre Haut ist mädchenzart; doch hinter der glatten Stirn tobt ein Vulkan. Frau Xu wirft Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters „Unterstützung der Propaganda“ vor, weil der im chinesischen Staatsfernsehen im „Jahr des Drachen“ und 25. Jahr der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Peking lächelnd von jenem Drachen sprach, von dem die Westler „einiges lernen“ könnten.

Frau Xu kritisiert die von Unternehmen gestützte Kölner Ringvorlesung zum Thema China, die das „verzerrte China-Bild der Deutschen“ festigen helfe: Sie habe in einem Workshop mit 24 deutschen Studenten gesessen, sagt Xu Pei, und ihre Unterlippe vibriert wieder, „die meisten glaubten, China sei keine Diktatur“. Xu, die in Tibet geboren ist, erinnert an die 24 tibetischen Mönche und Nonnen, die sich in den vergangenen Wochen aus Protest gegen die Unterdrückung verbrannten – ohne dass der Westen aufgeschrien habe.

Xu Pei ist eine zierliche Frau mit großer Wortgewalt. Ihre Verse sind federleicht und ozeantief, sie hat nicht nur Kritiker beeindruckt mit ihren Gedichten, sondern auch die Belle Etage der deutschen Kunst: Markus Lüpertz, Georg Baselitz und Jörg Immendorff haben ihre Bücher illustriert, mit Sigmar Polke saß sie kurz vor dessen Krankheitsausbruch hier im Café Fromme, um über eine Zusammenarbeit zu sprechen, und, natürlich, über China, ihre Heimat, die sie als „Hintermann der Schurkenstaaten“ bezeichnet.

Xu Peis Widerstand ist erst im Westen gewachsen. 1988 kam sie zum Germanistik-Studium nach Düsseldorf. Erst hier, sagt sie, „habe ich erfahren, wie Menschen in China systematisch unterdrückt und verfolgt werden“. Es war die blutige Niederschlagung der demokratischen Studentenbewegung auf dem Platz des himmlischen Friedens 1989, die ihr Interesse an der Frage weckte: „In was für einem Land habe ich eigentlich gelebt?“ In China habe sie, wie fast alle, in einer Blase der Unwissenheit gelebt. Es war die Mutter, eine treue KP-Funktionärin, die ihrer Tochter riet, Deutsch zu lernen. Im besten Fall, um eines Tages den deutschen Außenminister von den Vorzügen Chinas zu überzeugen, erinnert sich Frau Xu, ganz ohne Unterlippenzittern.

Also lernte sie Deutsch. So gut, dass sie in Deutschland promovieren durfte und zahlreiche Stipendien erhielt. Heute übersetzt Xu, wie von den Eltern ersehnt, täglich Texte – freilich nicht, um die chinesischen Machthaber zu stützen, sondern um sie zu stürzen. In China stehen ihre Texte auf dem Index und ihr Name auf einer schwarzen Liste regimekritischer Intellektueller, sagt die Frau, die seit 1996 in Köln lebt, inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft hat, sich aber eher als Chinesin denn als Deutsche fühlt. Ihr Zwischen-den-Welten-Sein hat sie beschrieben: „Der Geist in mir/ sucht Auswege/ in verschiedenen/ Sprachen./ Sein Gesichtspunkt/ in einer Fremdsprache/ kommt den Fremden chinesisch/den Chinesen fremd vor.“

In China droht Xu Gefängnis, in Köln schreckt sie vor niemandem zurück: So attackiert sie Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo, der ein Jahr illegal inhaftiert war und sich danach öffentlich dafür aussprach, dem KP-Regime zu vergeben. Sie prangert an, dass Xiaobo erklärte, es werde besser mit den Menschenrechten in China, und mehr noch: die Menschenrechte gehörten zu den Prinzipien der chinesischen Rechtsprechung. „Liu Xiaobo ist kein aufrechter Freiheitskämpfer oder Bürgerrechtler wie Ai Wei Wei, sondern ein verlogener Opportunist“, sagt sie. Er habe schon 1989 „als Handlanger des Systems gedient“, zum Beispiel, indem er das Tiananmen-Massaker geleugnet habe. „Liu fördert mit seiner Haltung, dass Tibeter, Uiguren und die Anhänger der Glaubensbewegung Falun Gong weiter verfolgt und systematisch ermordet werden, wie es die Nazis mit den Juden taten“.

Den Nazi-Vergleich mag Xu auch nach dem Hinweis, dass es einen als Deutschen frösteln könne bei solchen oft schnell bemühten Parallelen, nicht abschwächen. Es gehe um systematische Verfolgung und Morde ganzer Volksgruppen, „für mich als Chinesin ist der Vergleich ganz klar“.

Ob es nicht aber richtig sei, dass heute deutlich weniger Menschen umgebracht würden in China als noch vor einigen Jahren, zumindest die Richtung also stimme? „Sie verstehen es nicht, vielleicht können Sie es nicht verstehen. Die Zahlen werden geschönt, es wird heute nicht mehr geprahlt mit den Toten, sie werden geheim gehalten. So lässt sich der Westen gern beruhigen, um Geschäfte zu machen.“ Xus Unterlippe zittert jetzt wieder. Wut möchte sie, die praktizierende Buddhistin, ihre Empfindung nicht nennen. Mitleid treffe es eher. Die Wut scheint freilich in ihren Reden und Erklärungen immer mitzuschwingen, und Xu Pei spricht öffentlich, so oft sie kann. Oder fühlt sie doch Ohnmacht?

Xu Pei hält inne; unten klirren Tassen, hier oben bleibt es ruhig. Hier hat Xu Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes eine Veranstaltung zu Ai Wei Wei vorgeschlagen, den Künstler, den das chinesische Regime inhaftierte, weil er sich den Mund nicht verbieten ließ. Xu hat bei der deutschen Übersetzung eines Buchs von Ai Wei Wei geholfen, sie seien „Geschwister im Geiste“. Nochmal gefragt: Wut – oder Ohnmacht? Sie sagt: „Ich fühle mich auch nicht ohnmächtig, solange ich etwas tue.“

„Aus der Geschichte lernen“

Egal, dass Scho-Antwerpes sich nach ihrem Vorschlag nicht gemeldet habe. Egal, dass sie kaum noch fürs Übersetzen gebucht werde, seit sie lauter und öfter gegen die deutsch-chinesischen Beziehungen wettert. Xu Pei rudert mit den Armen, wie sie häufig mit den Armen rudert, wenn sie aufgeregt ist, die Unterlippe zittert, ihre Stimme bleibt ruhig, keiner hört sie auf der Empore des Cafés, als sie sagt: „Der Westen macht mit seiner Beschwichtigungspolitik einen Fehler, und jede Handlung hat Konsequenzen.“ Die Deutschen, die sowohl ein rechtstotalitäres wie ein linkstotalitäres Regime überwunden hätten, „müssen aus der Geschichte lernen. Sie dürfen nicht von einer KP-Diktatur vereinnahmt werden, die seit 1949 mindestens 80 Millionen Menschen umgebracht hat“. Dass ihr über das eigene Engagement die Einnahmequellen versiegen, ficht die Dichterin nicht an: Zur Not gehe sie kellnern, zum Beispiel hier, im Café. Xu Pei sagt: „Es ist nicht so wichtig, wo man sein Geld verdient. Man darf nur nicht mit Schurken paktieren, und so tun, als seien es gute Menschen.“

Kölner Stadt-Anzeiger 05.03.2012


Zorneslyrik

Xu Pei verließ China 1988 als Zweiundzwanzigjährige, und ihr Zorn auf das Regime in Peking ist seitdem nicht geringer geworden. Die Liebe zum eigenen Land aber auch nicht, obwohl Frau Xu sich mittlerweile in der deutschen Sprache so sicher bewegt wie im Chinesischen und bereits fünf deutsche Gedichtbände veröffentlicht hat – teilweise als bibliophile Ausgaben, die von Künstlern wie Georg Baselitz, Markus Lüpertz oder Jörg Immendorff illustriert worden sind. Ihr neuester Gedichtband „Himmelsauge“ enthält auch wieder Bilder; doch diesmal hat sie eine Chinesin dafür gewonnen, die in Australien lebende, aber noch in der Heimat klassisch ausgebildete Malerin Zhang Cuiying, die im Jahr 2000 in Peking verhaftet und gefoltert worden war, ehe die australische Regierung ihre Freilassung durchsetzte. „Himmelsauge“ ist nicht nur durch die Beigabe von fünf ihrer Tuschebilder teilweise zu einem politischen Manifest geworden, das allerdings dem deutschen Leser nur dann verständlich wird, wenn er das erzürnte Vorwort von Xu Pei liest oder das beigelegte Lesezeichen beachtet, das für Falun-Gong wirbt. Die fünfzig Gedichte selbst sind asiatisch knapp und verbinden chinesische und westliche Motive. Nur das Auftaktpoem „Im Exil“ ist programmatisch: „Der Geist in mir / sucht Auswege / in verschiedenen / Sprachen / Sein Gesichtspunkt / in einer Fremdsprache / kommt den Fremden chinesisch / den Chinesen fremd vor“.

(Xu Pei: „Himmelsauge„. Gedichte. Edition XIM Virgines, Düsseldorf 2008. 80 S., Abb., geb., 14,90 [Euro].) apl

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.03.2008, Nr. 53 / Seite 34


Mit dem „Himmelsauge“ die Welt betrachten – Neuer Gedichtband der chinesischen Dichterin Xu Pei erschienen

ETD: Sie nennen Ihren neuen deutschen Gedichtband „Himmelsauge“. Das klingt geheimnisvoll. Eine chinesische Exildichterin schreibt auf Deutsch, das macht neugierig. Was wollen Sie Ihren Lesern vermitteln?

Xu:“Himmelsauge“ ist mein fünfter Gedichtband, mit dem ich den Lesern die traditionelle chinesische Lebensart und Weltsicht zeigen möchte, so wie mit meinen anderen Gedichtbänden.
Meine Vorbilder sind chinesische Dichter, die entweder Taoisten oder Buddhisten sind. Li Bai und Du Fu sind zwei bekannte Dichter für Chinesen wie Goethe und Schiller für Deutsche, Li Bai war Taoist und Du Fu war Buddhist. Ihre Gedichte sind auch ins Deutsche übersetzt worden, nur durch die Auswahl und Übertragung der westlichen Sinologen geht der Sinn ihrer Gedichte halb verloren.
Seit Anfang des vorigen Jahrhunderts haben die Kommunistische Partei Chinas, bzw. die linken Intellektuellen mit Marxismus, Leninismus und Stalinismus  die chinesische Kultur aus Buddhismus, Taoismus und Konfuzianismus diffamiert und zerstört. Als Chinesin, die erst in Maos Kulturrevolution auf die Welt kam, habe ich in Rotchina wenig von der eigenen Kultur mitbekommen. Erst durch mein Promotionsstudium in Deutschland kam ich dazu, die chinesische Kultur kennen zu lernen und das kommunistische Verbrechen zu erkennen.
So fühle ich mich berufen, die chinesische Kultur den Lesern zu präsentieren und damit dem kommunistischen Regime Widerstand zu leisten.

ETD:  In „Himmelsauge“ ist von „Nächstenliebe“ die Rede. Das ist ja ein Begriff aus der christlichen Kultur.

Xu: „Nächstenliebe“ ist von der Sprache her aus der christlichen Kultur. Aber in der chinesischen Kultur existiert sie vom Sinn her auch, sie heißt nicht Bo Ai (Nächstenliebe), sondern Ren Ai. Ren bedeutet Güte, Ai bedeutet Liebe. Ren ist das erste von den fünf konfuzianischen Prinzipien, Ren Yi Li Zhi Xin, sie bedeuten auf Deutsch Güte, Aufrichtigkeit, Anstand, Gelehrsamkeit und Ehrlichkeit. Man soll sich nach ihnen richten.
Ich benutze das Wort Nächstenliebe, um die gleiche Bedeutung auszudrücken. Ich lebe seit Ende 1988 im Westen. Die christliche Kultur hat mich auch beeinflusst und ich möchte auf die Gemeinsamkeiten, die gleichen Grundwerte, wie die Nächstenliebe, hinweisen.

ETD: Der deutsche Dichter und Sinologe Wolfgang Kubin hat kürzlich in einem Interview gesagt, dass die Leserschaft in China Antworten auf lebenswichtige Fragen erwarte, die sie von den dortigen Autoren nicht bekomme.  Wie erleben Sie die deutsche Gesellschaft:  Gibt es hier auch so ein Interesse an dem, was die Dichter sagen und schreiben?

Xu: In der chinesischen Tradition sind die Dichter wie die Prediger im Westen dazu berufen, den Menschen die lebenswichtigen Fragen zu erklären. Das kommunistische Regime hat aber diese Tradition zerstört, die Gegenwartsautoren in China sind kommunistisch ideologisiert und -terrorisiert. Wie können sie diese Aufgabe erfüllen?
Ich bedaure, dass ich nicht in China veröffentlichen kann. Gott sei Dank gibt es jetzt das Internet, wo man mich von China aus lesen kann, auch wenn man dafür zuerst die kommunistischen Blockaden durchbrechen muss.
Ich genieße in Deutschland die Freiheit, die man in Rotchina nicht hat. Dichten ist eine Berufung, und ich dichte, ohne darauf zu achten, ob es Leser gibt.  Glücklicherweise gibt es Menschen in Deutschland, die nach dem Sinn des Lebens suchen, und meine Gedichte könnten ihnen einen Hinweis geben.

ETD: Laut Kubin, taugt die Gegenwartsliteratur in China nichts-ein sehr negatives Urteil über die dortige Literatur der Gegenwart. Inwiefern darf man in China zwar frei sagen, was man denkt, dies aber nicht schreiben?

Xu: Unter der kommunistischen Diktatur gibt es weder freie Informationen, noch Gedankenfreiheit, es fehlt die Voraussetzung für Kreativität. Die chinesischen Schriftsteller der Gegenwart sind Opfer des kommunistischen Systems. Aber die Exilschriftsteller haben durchaus hervorragende Werke zustande gebracht. Die Mao-Biographie von Chang Jung zum Beispiel. Auch der Nobelpreisträger Gao Xingjian hat das Leben und die Leiden der chinesischen Schriftsteller unter dem Regime zum Ausdruck gebracht. Es gibt auch andere gute Schriftsteller und Werke, die leider noch nicht ins Deutsche übersetzt worden sind.

ETD: Auf Ihrer Webseite (http://dr.xu-pei.de/) finden sich in der Rubrik „Olympia“ Texte zu den Olympischen Spielen in Peking 2008.  Dort heißt es, dass durch die Spiele keine Öffnung in China stattfinden wird. Warum?

Xu: Ich kenne die Geschichte der deutschen Nazis und der chinesischen Kommunisten, deshalb muss ich Heinrich Mann als Beispiel nehmen und aufrufen, die Olympischen Spiele 2008 zu boykottieren.
Hitler hat damals die Olympischen Spiele missbraucht, um sein Verbrechen zu tarnen. Das gleiche versucht heute auch das kommunistische Regime. Nach Außen hin will das Regime ein Wirtschaftswunder vortäuschen, damit es weiter westliche Investitionen erhält. Gleichzeitig will es als Veranstalter der Olympischen Spiele der Bevölkerung gegenüber seine Macht legitimieren. Nach dem Massaker am Tiananmen 1989, in dem die Demokratiebewegung niedergeschlagen wurde,  versucht das Regime eben die Bevölkerung mit Nationalismus zu manipulieren.
Hitler hat damals mit Hilfe von Leni Riefenstahl die Welt betrogen. Jetzt versucht das Regime auch mit Hilfe von Zhang Yimou und seines Gleichen die Welt hinters Licht zu führen.
Wie soll man glauben, dass in China eine Öffnung stattfinden kann, wenn es weder Pressefreiheit, noch Glaubensfreiheit gibt?

ETD: Was kann man machen, wenn man den Olympischen Spielen im August 2008 kritisch gegenüber steht? Wie werden Sie sich persönlich verhalten?

Xu: Ich werde mich bis zum letzten Moment darum bemühen, die Menschen über die authentische Lage in China zu informieren. Meine Aufgabe ist es nur, die Menschen zu informieren. Jedem ist die Entscheidung selbst überlassen, was er macht, wenn er erfährt, dass das Regime unschuldige Menschen wegen Ihres Glaubens an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit als Organspender in Konzentrationslagern hält.
Ich hoffe, daß niemand nach Peking fliegt, sonst würde er den olympischen Geist beleidigen und das kommunistische Verbrechen unterstützen.

ETD: Wir danken für das Gespräch.

The Epoch Times Deutschland 2.Jan-8.Jan.2008


Großmutter und das Übersinnliche

Vor fünfzehn Jahren kam Xu Pei in den Westen. Ihr Weg führte sie an die Quellen chinesischer Spiritualität zurück. Neue federleichte Gedichte legen davon Zeugnis ab.

In einem früheren Leben sei sie wohl Deutsche gewesen, scherzte Professor Gössmann, ihr Düsseldorfer Doktorvater, anerkennend über Xu Pei, angesichts ihres souveränen und feinfühligen Umgangs mit der deutschen Sprache. Die 37-jährige Chinesin, die 1988 nach Europa kam und heute in Köln wohnt, schreibt ihre Gedichte seit langem auf Deutsch. So sehr scheint ihr diese Sprache zur zweiten Natur, besser gesagt: Kultur geworden zu sein, dass sie kürzlich bei einer Düsseldorfer Lesung nicht allzu viel mit der Frage aus dem Publikum anfangen konnte, wie sie denn den Transfer ihrer poetischen Gedanken aus dem so gänzlich andersartigen Chinesischen bewerkstellige. Wahrscheinlich denkt sie längst sprachübergreifend, falls es so etwas gibt. (Wir sollten sie bei nächster Gelegenheit danach fragen …)
Xu Peis Gedichte sind sparsame, anmutige, federleichte Gebilde, sie strahlen Ruhe und Gefasstheit aus – auch und gerade in ihrem neuen, vierten Bändchen „Schneefrau„. Bäume rauschen darin, Schatten spielen, Schneeflocken schweben, Sterne blinken, unbeirrt fließen Rhein und gelber Fluss. Zwischen Morgen- und Abendröte spannen sich Leben und Liebe, in einem Meer zwischen Fernweh und Heimweh vagabundiert das lyrische Ich. Nie ist da ein Wort zu viel. Das Wesentliche braucht keinen Redeschwall. Klar wie Wasser sind die Verse, auf dass man in die Tiefe sieht.
Direkter und nachdrücklicher als zuvor bezieht sich dabei Xu Pei (der Name wird etwa „Chü Pej“ gesprochen, wobei Xu der Nachname ist) auf die buddhistischen und taoistischen Denktraditionen ihrer Vorfahren. Wie sie im aufschlussreichen Nachwort zur Gedichtsammlung bekennt, ist ihre Großmutter für sie die Schlüsselfigur. Anfang des 20. Jahrhunderts geboren, welches sie auf ihren Lotosfüßen dann fast bis ans Ende durchwanderte (sie wurde beinahe 100), verkörpert diese ehrwürdige Analphabetin für ihre studierte und promovierte Enkelin ein Höchstmaß an Lebensweisheit. „Um zur gleichen Weisheit zu gelangen“, sagt Xu Pei, „musste ich eine Reise in den Westen unternehmen und einen Bücherberg bewältigen.“ Erst in der Fremde begann sie ihre Wurzeln zu entdecken – und die ganze Destruktivität des Pekinger Regimes zu erkennen. Zwei spätere Reisen in die Heimat taten ein Übriges. Xu Pei lernte Menschen aus der Falun Gong-Bewegung kennen, in der alte Lebensregeln („Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Duldsamkeit“) und Heilmethoden neu aufleben, trotz brutaler Repression durch die Machthaber. Seit sich Xu Pei auf Falun Gong-Weise selbst von langwierigen Krankheiten kuriert hat, schwört sie auf diesen Weg und wirbt für ihn. „Falun Gong ist keine Sekte“, betont sie dabei immer wieder.
Gern würde die zierliche Frau auch jene übersinnlichen Fähigkeiten erlangen, die sie bei erfahrenen Meistern erlebt hat. Im Grunde aber ist sie davon gar nicht weit entfernt: als Poetin nämlich, die die Kunst beherrscht, auf leichten Versfüßen durch den Kosmos zu balancieren.

Olaf Cless, Düsseldorfer Hefte, 01. Dezember 2003

Xu Pei: Schneefrau. Gedichte. Mit vier Radierungen von Per Kirkeby.
Grupello Verlag, Düsseldorf, 80 Seiten, Euro 16,80


Flügelleichte Kleider

Xu Peis Vorliebe für Schuhe aller Art

„Mit kalten Füßen/ gehe ich/ auf die Suche/ nach neuen Schuhen“. Reiseschuhe, Spitzenschuhe, Samtschuhe, Straßenschuhe, Hemmschuhe, Frauenschuhe, Schlittschuhe, chinesische Schuhe, bestickte Seidenschuhe, drückende Schuhe und rote Tanzschuhe sind Thema des neu erschienen Gedichtbandes von der in Köln lebenden chinesischen Lyrikerin Xu Pei. Schuhe sind in Xu Peis Gedichten ein Ausdruck verschiedener Identitäten. Genau wie man sich andere Schuhe anziehen kann, kann man auch seine Identität ändern. Das Annehmen von verschiedenen Rollen kann wie ein Spiel gesehen werden: “ Ich gehe über den Laufsteg/ und trage bei jedem Gang/ neue bestickte Seidenschuhe“, oder auch als Möglichkeit zum Neuanfang: „Ich poliere ihre Schuhe/ und gehe mit ihnen/ auf eine Weltenbühne“.
Xu Pei, die vor 13 Jahren nach Europa kam, spricht in ihren Gedichten vom Taoismus, von Propagandatänzen und Kampfliedern in der Kindheit, von einer weisen Großmutter, die nicht lesen und schreiben konnte, von einer Braut mit Lotosfüßen und der Sehnsucht zu reisen. „Lotosfüße“ ist auch der Titel des Gedichtbandes und erinnert an die fremde Welt, aus der die Dichterin kommt, und in der es zur Zeit ihrer Großmutter üblich war, die Füße der Mädchen zu bandagieren. Der abendländische Nietzsche, der am Anfang des Buches zitiert wird, wusste schon: „Das Gute ist leicht, alles Göttliche läuft auf zarten Füßen.“
Immer wieder findet man in den Gedichten die Zerissenheit zwischen der Heimat und dem modernen Westen wieder. „Leichtbekleidet/ stelle ich mich vor einen Magier/ und bin bereit zersägt zu werden“. Auch Sprache kann Heimat sein. Pei schreibt auf deutsch, chinesisch und in anderen Sprachen. „Meine Pagode aus Buchstaben/ entsteht in einem fremden Wörtersee“.
Die Gedichte von Pei werden durch sechs farbige Radierungen von Georg Baselitz illustriert. In China sind seit Jahrtausenden Schrift- und Zeichenkunst vereint. Die schöne Edition des Gedichtbandes erzeugt Leselust.
Besonders eindringlich weiß Pei die Liebe und all ihre manchmal paradoxen Formen zu beschreiben. Da ist die Angst vor Nähe, „die Minen der Verteidigung“, die man zum Schutz besitzt, und auf der anderen Seite die Furcht vor zuviel Distanz, „Die Entfernung zwischen dir und mir/ maß ich täglich/ mit eigenen Füßen“, neben dem Bedürfnis zu teilen, „Kaum tratest du näher/ ging mein Tor von alleine auf“. Es gibt die Angst vor Verletzungen, die „flügelleichten Kleider“, die am Boden liegen und nicht zertreten werden dürfen, und den Schmerz nach Verletzungen: „Barfuß lief ich über deine Wiese/ und trat auf einen Igel“. Pei schreibt auch über das Glück der Vereinigung, „Um frei/ in deinen Sommeraugen/ zu schwimmen/ sprang ich nackt hinein“ und die Leere nach dem Verlassenwerden: „Im eisigen Windzug/ entfernte er sich/ und ließ mich wie nackte Bäume stehen“. Auch hier taucht das Motiv der Schuhe wieder auf, und die Befreiung von den Schuhen wird zur Befreiung von einer früheren Lebenssituation und zu einem Neubeginn: „In drückenden Schuhen/ erreichte sie eine Bucht// Ein Seemann befreite ihre Füße/ sie half ihm gegen den Wind zu segeln“.

Eva Sattelmayer, literaturkritik.de, 5/2002, 01. Mai 2002


Europa im Blick

Der Gedichtband »Lotosfüße« von Xu Pei

Im fernen Osten genießt Lyrik einen hohen Stellenwert. Mitteleuropäische Leser halten sich auf diesem Gebiet allerdings zurück. Xu Pei, vor einiger Zeit als Stipendiatin Gast in Lüneburg, wagt es trotzdem und spannt zugleich einen literarischen Bogen. Der startet in China, ihrem Geburtsland, und reicht bis nach Deutschland, wo sie seit 1988 lebt. Eine Grenzgängerin mit großer Wahrnehmungsgabe: »Lotosfüße«, ihr zweiter Gedichtband, verrät diese Fähigkeit in jedem der 44 Gedichte.
Xu Pei gelingen dichte Reflexionen, die auf kulturelle und soziale (Neu-)Orientierung schließen lassen. China im Kopf, Europa im Blick, das ist ihr zentrales Thema. Bis zum Kern radikal verknappt beschreibt die Autorin eine Wanderung zwischen verschiedenen Identitäten. Es gibt Hinweise auf Irritationen, Annäherungen, Unsicherheiten. Subtil, manchmal auch mit einem leisen Anflug von Selbstironie, setzt Xu Pei karge, aber klare Wegmarkierungen ihres »Weltlaufs«, wie sie es in einem autobiographischen Nachwort nennt. Ohne gefällig zu sein erschließen sich die Gedichte durch ihre starke Bildkraft rasch.
Georg Baselitz, bildender Künstler von internationalem Ruf, hat den Band mit sechs Radierungen ausgestattet und schafft damit eine zweite Ebene. Texte und Grafiken addieren sich zu staunenswerten Zeitzeichen der Seele.

Lüneburger Landeszeitung, 05. Dezember 2001


Verse wie hingetupft

Lotosfüße – ein feiner Name für eine Gedichtsammlung, der an gezierte, metrisch gebundene Versfüße denken läßt. Doch es handelt sich um freie Verse, Impressionen, die auf meditative Art wie mit dem Tuschepinsel hingetupft wirken.
Xu Pei, die in Köln lebt und aus China (Kangding) stammt, hat ihren zweiten Gedichtband mit Radierungen von Georg Baselitz in Düsseldorf herausgebracht. Ihre vom Eros und vom Gefühl bestimmten Verse fragen nach der Grenze zwischen zwei Wesen, nach Nähe und Fremdheit, wie sie eine Dame aus dem Osten bei ihrem Gang durch den Westen erfährt. Die Verse sind leichtfüßig und greifen Themen wie Spitzenschuhe und Gangart auf.
Xu Peis poetische Leichtigkeit, die bewunderungswürdig ist, korrespondiert mit der Schwere der Radierungen Baselitz‘. Dessen Fußzeichnungen haftet etwas Bodenständiges an, selbst wenn die Füße »auf dem Kopf stehen« oder wenn auch an den Fersen noch Zehen wachsen. Das Rot der Radierungen paßt zum »Lampionrot« der poetischen Stimmungen, die aus Xu Peis Versen Liebesgedichte machen: »Die Entfernung zwischen dir und mir / maß ich täglich / mit eigenen Füßen.« Dem Gedichtband geht ein Motto von Nietzsche voraus: »Das Gute ist leicht, / alles Göttliche läuft / auf zarten Füßen.« Besser als mit diesem Motto kann Xu Peis Lyrik nicht charakterisiert werden. Es wäre zu hoffen, daß der asiatische Ton den zuweilen schwerfälligen Literaturbegriff der Deutschen aufzulockern hilft.

Neues Rheinland, 01. September 2001


»Ich will Zucker ins Meer streuen«

Portrait der chinesischen Schriftstellerin Xu Pei

Wie Früchte im Bastkorb leuchten mir die zierlichen Schuhe der seit zwölf Jahren in Deutschland lebenden Autorin entgegen, wenn ich ihre Kölner »Pagode aus Worten« betrete. Xu Peis Großmutter, Analphabetin, wurde noch bandagiert, die promovierte Enkelin (Jahrgang 1966) entspricht mit Schuhgröße 35 1/2 auch ohne kosmetischen Eingriff dem Ideal des goldenen Lotosfußes, nach dem ihr neuer Lyrikband benannt ist. »Das Gute ist leicht, alles Göttliche läuft auf zarten Füßen«, hat sie ihm als Nietzsche-Motto vorangestellt und uns damit eine westöstliche Brücke über den Abgrund geschlagen, auf der wir ihre hingetuschte Poesie mit Phantasien füllen können. Ob Xu Pei in Spitzenschuhen durch ihre Kindheit in Kangding tanzt, auf mao- oder taoistischen Pfaden wandelt, an langen Zöpfen herabbalanciert oder in den Spuren verwehter Freier liest: »Ich ziehe es vor / dem Leben / in Ruhe / auf umschatteten Wegen entgegenzukommen.«
Kontemplation und Energie, Spieltrieb und Stille prägen die empfindlichen Idyllen der »Prinzessin im Exil«. Ein Flimmern zwischen Ländern und Kulturen, Mythologie und Märchen, Yin und Yang. Statt großer Töne Demutsgesten, ein weibliches Ich am seidenen Faden, mal rot kostümiert, mal leicht bekleidet und bereit, von einem Magier »zersägt zu werden«. Xu Pei, nach eigener Aussage »heimatlos, kinderlos, familienlos, mannlos und besitzlos« – hat sich ein »Zuhause in der Luft« erdichtet. Ihre Liebe zur romantischen Lyrik war es, die sie zum Studium nach Düsseldorf zog, der Stadt ihres Favoriten Heinrich Heine, dessen subversiver Witz zwischen ihren meditativen Zeilen aufblitzt: »Für ein Paar Reiseschuhe / ließ ich meine Puppen liegen / und fütterte ein Sparschwein // Meine Füße riechen / nach Gummi / Ich suche einen Schuhknecht.«
Doch auch in China, erzählt Xu Pei, wird die Versdichtung der Prosa traditionell vorgezogen. Und wenn der deutsche Idealismus die alte Symbiose von Bild und Text wiederentdeckt hat, so sind in China Schrift- und Zeichenkunst seit Jahrtausenden vereint: »Ein guter Literat kann mit Worten und mit dem Pinsel Bilder malen«, so Xu Pei wehmütig.
Um die fehlende kalligraphische Grazie unserer Buchstabenreihen auszugleichen, läßt sie ihre Bücher von deutschen Malern schmücken. Georg Baselitz hat die »Lotosfüße« illustriert. Im Herbst erscheint der Prachtband »Affenkönig« in Kooperation mit Jörg Immendorf. Eine Hommage an den sagenumwobenen Sun Wu Kong, der einst den indischen Buddhismus nach China geholt haben soll: »Ich bin genauso ein Einzelgänger wie er.«
Xu Pei, die sich, ob vom Kommunismus oder dem Kapital bedrängt, ihren spirituellen Gleichmut erhalten hat, ist eine Meisterin der Solitude, der konsequenten Reduktion. Sie schafft sich Platz zum Atmen, in ihren Lebensräumen wie im Text. Ihre Metaphern funkeln, weil hinter ihnen nicht das Kaufhaus des Westens, sondern das Weiße Papier, die Leere steht: »Der Mann starrt die Frauenschuhe / im Blumenladen an // Jedesmal wenn er weggeht / schaut die Floristin ihm nach // Er verschenkt seine Aufmerksamkeit / Sie ihre violette Orchidee.« Zwei Körper aus Umrißlinien, ohne Volumen und Gewicht, die Bühne bodenlos, der Leser kann sie riechen, betreten kann er sie nicht. Ein Ton, der an die noble Sparsamkeit asiatischen Designs erinnert und doch ohne deutsche Stilmittel – Sprüche, Wortspiele, Komposita – undenkbar wäre. Bis heute habe sie keine gute deutsch-chinesische Übersetzung gelesen, Ideogramm und Alphabet seien einfach nicht kompatibel, meint die Autorin.
Sie selbst schreibt gern in fremden Zungen, zur Zeit italienische Verse in Venedig, und läßt die Stimmen pur nebeneinander stehen: »Ich sage immer, jetzt ist mein deutsches Programm angeschaltet, und dann habe ich mit dem chinesischen gar nichts zu tun.«
Wer mehr als eine Sprache kann, hat mehr als ein Gesicht. Da ihr die Völkerverständigung dennoch am Herzen liegt, hat sie einen bisher, ungedruckten Roman geschrieben, »Long Nü – das Drachenmädchen«, der unsere Vorurteile vom Reich der Mitte korrigieren soll: »Jedes Mal, wenn ich einen Artikel lese, geht es um Katastrophen, Menschenrechtsverstöße, die Unterdrückung der Tibeter, das ist so undifferenziert. Andererseits sind alle chinesischen Berichte über Deutschland zu positiv: wie toll, wie sauber, wie ordentlich. Ich fühle mich berufen, den Deutschen auch die Schönheit Chinas zu vermitteln.«
»Es gibt keine schöne Oberfläche ohne eine schreckliche Tiefe«, noch ein Nietzsche-Zitat. Und wenn die lotoszarte Autorin jetzt in den Fußstapfen August von Platens und Thomas Manns am Canale Grande entlangspaziert, so würden jene die Zeichen der Vergänglichkeit beklagen, Xu Pei aber den Fluß des Lebens feiern, der in der Abendsonne glitzert.

Barbara Maria Kloos, Kölner Stadt-Anzeiger, 09. August 2001

Xu Pei
Lotosfüße. Gedichte. Mit 6 Grafiken von Georg Baselitz.
Grupello Verlag, Düsseldorf, 80 Seiten, Euro 16,80

Ai Weiwei

Zur Desillusion über Ai Weiwei und China

Nach meinem zweiten Heimkehrversuch 2002 wehrte ich mich vergeblich gegen die Olympischen Spiele in Peking, wie einst Heinrich Mann gegen die Olympischen Spiele in Berlin. 2008 fühlte ich mich von Ai Weiwei in Peking bestätigt und bestärkt.

Durch die größte Militärparade weltweit in Peking müssten noch mehr Menschen die Parallelen zwischen dem KP-Regime und dem NS-Regime aufgefallen sein, zumal Peking die gigantische Waffenschau zur Gedenkveranstaltung des Sieges über die Faschisten deklarierte. Die rote Fahne der Sowjetunion, die 1945 als Siegeszeichen über Hitler in Berlin flaggte, wurde 70 Jahre später von russischen Soldaten über den Tiananmen-Platz getragen. Dennoch können weder Pekings Propaganda noch Putins Propaganda die Tatsache verdrehen, dass Menschen im Westen Bürgerechte genießen, während die Menschenrechte in der VR China und in Russland systematisch verletzt werden.

Am Tag vor der Militärparade in Peking behauptete jedoch Ai Weiwei in Berlin, der zuvor eine Verschleppung von 81 Tagen und ein vierjähriges Ausreiseverbot erlitt, dass sich die Menschenrechtslage in der VR China verbessert hätte, im Vergleich zur Kulturrevolution und es in der VR China besser zuginge, im Verglich zu Nordkorea und Russland.

Wenn man Ais Äußerungen seit seiner Ankunft in Deutschland mit seinem letzten Interview „Wir leben im Zeitalter der Verrücktheit“ vor seiner Verschleppung vergleicht, kommt man leicht zu der Erkenntnis, dass Ai Weiwei nun auch unter dem Stockholm-Syndrom leidet. Damals hatte er die Verfolgung der Bürgerrechtler durch die KP Chinas kritisiert, aber jetzt versucht er es zu relativieren.

Da ich wegen der chinesischen Jasmin-Revolution seit dem März 2011 auf Twitter bin, habe ich gemerkt, dass sich Ai Weiwei auch nicht kritisieren lässt, wie seine Peiniger in Peking. Als er verschleppt wurde, habe ich ihn bei jeder Gelegenheit verteidigt. Nun sehe ich mich dazu verpflichtet, ihn mit folgenden Daten und Fakten zu widerlegen.

1. Die VR China ist das einzige Land auf der Welt, in der sogar Säuglinge systematisch umgebracht werden. Die sogenannte „Ein Kind-Politik“ hat fast alle Chinesinnen zu Abtreibungen gezwungen und viele Familien traumatisiert.

2. In Nordkorea und Russland gibt es auch keinen systematischen Organraub, gegen den ich mich seit 2006 einsetze und den auch das Europa-Parlament 2013 mit einer Resolution verurteilte.

www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do

3. Nachdem das KP-Regime mit dem Tiananmen-Massaker 1989 die Demokratiebewegung niedergewalzt hat, dürfen die Menschen nur nach Geld streben. Diejenigen, die nach Freiheit streben und das Tiananmen-Massaker thematisieren, werden kriminalisiert und bestraft. Selbst ihre Familienangehörigen und die Angehörigen der Todesopfer beim Tiananmen-Massaker werden verfolgt.

4. Seit dem Juli 1999 werden 100 Millionen Menschen verfolgt, die sich nach „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit“ richten. Bis Ende 2013 sind schätzungsweise 3.36 Millionen Chinesen der Falun Gong-Verfolgung zum Opfer gefallen. Verifizierte Todesopfer sind 3880 (Stand 13. September 2015), in der ersten Hälfte dieses Jahres sind es 61.

5. Seit 2009 haben sich 149 Tibeter mit Selbstverbrennungen gegen die Unterdrückung der KP Chinas gewehrt.

Ich könnte noch weitere Daten und Fakten aufführen, denn dank des Internets kann ich mich tagtäglich von dem systematischen Verbrechen in China überzeugen.

Anhand der Veränderung von Ai Weiwei ist zu erkennen, dass das KP-Regime seine Opfer bzw. Geiseln dafür einsetzt, das systematische Verbrechen in China zu vertuschen.

Die nordkoreanischen Kommunisten sind zu arm, um mit Geld als Waffe andere Länder zu unterwandern. Putin hat sich auch nicht erlauben können, innerhalb von 10 Jahren (2004-2014) 475 große Propaganda-Zentren, die sich „Konfuzius-Institute“ nennen und 851 kleine Propaganda-Zentren, die sich „Konfuzius-Klasse“ nennen, weltweit zu finanzieren. Während Propagandisten und PR-Leute aus Peking ausländische Schüler indoktrinieren, dienen auch westliche Lehrkräfte dem Politbüro der KP China als Sprachrohre. Denn nicht nur dort gelten die Verbote der KP Chinas. Die Informationsfreiheit wird dadurch auch im Westen bzw. in Deutschland beschnitten.

Es ist also kein Wunder, dass sieben Jahre nach den Olympischen Spielen in Peking die Leichtathletik Meisterschaft dort stattfand, ohne Protest und kaum Kritik!


Tiananmen-Helden, Jasmin-Revolution und Ai Weiwei

Am 15. April 1989 begannen die größten Massenproteste gegen die kommunistische Diktatur seit ihrer Machtergreifung  in China. In über 300 chinesischen Städten haben gewaltlose Demonstrationen stattgefunden.

Die Chinesen weltweit haben den friedlichen Volksaufstand in ihrem Heimatland unterstützt. Auch in der Bundesrepublik Deutschland hat es verschiedene Solidaritätsdemonstrationen gegeben.

Leider kannten die anführenden Studenten, die meistens in den sechziger Jahren zur Welt kamen, nur die verfälschte  Geschichte der kommunistischen Machthaber wie Deng Xiaoping (1904-1997). So forderten sie einen Dialog mit den Machthabern, ohne zu wissen, dass  die Kommunisten nur Gewalt kennen. Die Geschichte der KP Chinas hat gezeigt, dass die Kommunisten Dialoge führten, nur um ihr Gegenüber zu betrügen oder auseinander zu bringen.

Die Demonstranten versammelten sich auf dem symbolträchtigen Tiananmen-Platz,  um ihre berechtigte Forderung  durchzusetzen. Die Reformer wie der damalige Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas Zhao Ziyang wurden von Deng Xiaoping und Co. illegal entmachtet, nachdem sie sich für eine friedliche Lösung einsetzten und gegen Gewaltanwendung aussprachen. Danach erteilten Deng und Co. den Befehl, bis zum 4. Juni den Tiananmen-Platz zu räumen. Über 200,000 Soldaten wurden dazu gezwungen, den Weg zum Tiananmen-Platz freizuschiessen.  Dabei wurden etwa 3000 Menschen getötet.  Unzählige Menschen wurden physisch oder psychisch verletzt.

Nach dem Massaker fanden Verleumdungskampagnen und Verhaftungswellen statt. Dennoch gelang es einer Reihe von Demonstranten, die auf den Fahndungslisten standen,  unterzutauchen oder ins Ausland zu fliehen. Ein Zeichen dafür, dass die Kommunisten seitdem nicht mehr in Lage sind, China bzw. die Chinesen ganz unter Kontrolle zu halten, wie es bis dahin der Fall war.

Unter den Verhafteten befand sich der Friedensnobelpreisträger 2010 Liu Xiaobo. Er trat als Zeuge im kommunistischen Fernsehen auf, um die Propaganda der KP Chinas zu bestätigen, dass es beim Räumen des Tiananmen-Platzes keine Toten gäbe. Deshalb hat das Regime Liu entlassen, während andere Beteiligte hingerichtet, gefoltert und zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Die drei Helden, die das Mao-Porträit am Tiananmen-Tor färbten, um ein Ende der Diktatur zu fordern, wurden  zu einer Gefängnisstrafe von jeweils unbefristet, 20 und 16 Jahren  verurteilt.

Seitdem fällt Liu als rückhaltloser Streber auf, dem es weder um Menschenwürde noch um soziale Gerechtigkeit, sondern um seine Geltungssucht geht. Er bekannte sich in seiner Veröffentlichung über den Tiananmen-Protest offen zum Opportunismus und Größenwahn mit Auslassungen wie: „Ich verachte Menschenmassen, betrachte die Gesellschaft als Mob, verehre die persönliche Kreativität des Genies, mein Lebensziel ist zu sehen, ob ein einsames Genie mit Kreativität stärker ist als das gemeine Volk“. Liu Xiaobo ist exemplarisch für die Missbildung der kommunistischen Indoktrination. Denn um  in dem Unrechtssystem aufzusteigen, hat Liu freiwillig bei einem in Moskau ausgebildeten Kommunisten promoviert, während unabhängige Chinesen wie Ai Weiwei das Studium unter der kommunistischen Führung ablehnen.

Das Tiananmen-Massaker hat das wahre Gesicht des kommunistischen Regimes gezeigt. Viele Chinesen haben seitdem die Verlogenheit und Brutalität des Regimes erkannt. Sie führen einen kalten Krieg mit den kommunistischen Machthabern. Seit dem Massaker und durch das Massaker lehnen immer mehr Chinesen eine kommunistische Partei bzw. ihre Diktatur ab, wie die drei Tiananmen-Helden, während  sich Liu Xiaobo weiter um die Kooperation mit dem rechten Flügel der KP Chinas bemühte, bis der linke Flügel ihn verhaften liess.

Der Sieg der Ägypter hat die chinesischen Demokraten ermutigt, eine Jasmin-Revolution  auszurufen. Sie fordern nun von Anfang an, die kommunistische Diktatur zu beenden.

Das Regime reagiert wieder mit Gewalt und hat eine Reihe von renommierten Chinesen im Land verhaftet, darunter auch Ai Weiwei.

Anders als Liu Xiaobo hat der großartige Künstler keine politische Ambition, zeigt aber seit 1979 öffentlich eine ablehnende Haltung gegenüber dem kommunistischen System. 1989 hat er den Volksaufstand in China aus New York unterstützt und später in seinem Werk immer wieder Bezug darauf genommen.

Ai Weiwei hat die Jasmin-Revolution nicht initiiert, aber er wurde hineingezogen. Am 2. April hat er aus Ärger über das Kidnappen eines Rechtsanwaltes getwittert, „Morgen gehe ich spazieren, um Blüten zu verstreuen“. Der darauf folgende Tag war der siebte Jasmin-Sonntag.  Seit diesem Tag ist Ai Weiwei unrechtmässig gekidnappt worden, wie der Rechtsanwalt Gao Zhisheng und andere Regime-Gegner.

Die Jasmin-Revolution wird dadurch nicht verhindert, sondern weiter unter Chinesen verbreitet.
Die Jasmin-Revolutionäre sind  kreativ und humorvoll. Unter ihnen befinden sich eindeutig Fans von Ai Weiwei.
Sie wissen, dass sich die Menschenrechtslage erst verbessern kann, wenn die Wurzel des Übels ein für allemal beseitigt wird, wie es in der Sowjetunion und ihren Vasallenstaaten in Osteuropa geschah.

Am Abend des 4. Juni 2011 fand in Hongkong das 22ste und größte Gedenkfest weltweit statt, an dem über 150.000 Menschen mit Kerzen und Jasmin-Blüten teilnahmen.
Die Ankündigung des 16. Jasmin-Sonntags (5. Juni) hat sich auf diesen Gedenktag bezogen:
„Heute, nach einer 22 jährigen Demokratiebewegung, hoffen wir auf keinen Fall noch auf ‚Reform‘. Was wir wollen, ist die Jasmin-Revolution, die eine kommunistische Diktatur beendet. Wir wollen uns auch darum bemühen, den hundertjährigen Traum vom Rechtsstaat zu erfüllen!“


Ein Tribut an die Machthaber in Peking

Dem Regime in Peking, das die Kulturen in China systematisch zerstört und die Völker willkürlich verfolgt, ist es gelungen,  sich  mit einer deutschen Ausstellung  legitimatorischen Glanz zu verschaffen.

Das Einreiseverbot für Tilman Spengler betrachte ich als eine öffentliche Mahnung vom Himmel an die Komplizen der kommunistischen Führung, die Menschen wegen ihrer Gedanken verfolgt und umbringt. Ich bin nicht in der Lage, nach meiner Germanistik-Promotion in meine Heimat zurückzukehren, aber ich nutze gerne die Freiheit in Deutschland, um den Widerstand gegen die KP-Diktatur zu unterstützen.

Ein Schönredner, der immer wieder verblüfft

Als Tilman Spengler 2002 auf der Buchpremiere meines dritten Gedichtbandes „Affenkönig“ mit Illustrationen von Jörg Immendorff, eine Rede hielt, habe ich ihn persönlich über die Lage in China, insbesondere die Verfolgung von der Falun Gong-Bewegung, informiert. Die verifizierten Todesopfer betragen bis heute (26.05.2011) 3435.

Seit ich dank Internet mit Menschen weltweit verbunden bin, sind zwei Kollegen Yang Chunguang (1956-2005) und Lihong (1958-2010) in China zu Tode verfolgt worden. Die beiden Dichter und weitere inhaftierte Kollegen motivieren mich, die Öffentlichkeit über die Lage in meiner Heimat aufzuklären. Ich habe nicht nur Lihong unterstützt, der sich gegen den Missbrauch der Olympischen Spiele 2008 aussprach, sondern betrachte auch Heinrich Mann als Vorbild, der sich gegen den Missbrauch der Olympischen Spiele 1936 stellte. Ebenso sind die Geschwister Scholl ein Ansporn für den chinesischen Widerstand gegen die kommunistischen Machthaber. Tilman Spengler aber hat die größte Propaganda-Schau in Peking schöngeredet und sitzt vermutlich gerne mit den Machthabern in einem Boot.

Ein aufrichtiger China-Experte hätte die Olympischen Spiele 2008 nicht unterstützt, sondern die Parallelen zwischen Nazideutschland und dem kommunistischen China nach dem Tiananmen-Massaker aufgezeigt.

Dass Spengler nun an der Einreise gehindert wurde, hängt nach eigenem Bekenntnis mit seiner Rede über Liu Xiaobo zusammen. Viele Chinesen sind von den kommunistischen Machthabern verhaftet worden. Aber ausgerechnet Liu Xiaobo wird im Westen gewürdigt. In seinem „Monolog eines Überlebenden der Endzeit“ (1992 ) gesteht Liu Xiaobo offen: „Ich verachte Menschenmassen, betrachte die Gesellschaft als Mob, verehre die persönliche Kreativität des Genies, mein Lebensziel ist zu sehen, ob ein einsames Genie mit Kreativität stärker ist als das gemeine Volk“.  Das ist nicht die Position des chinesischen Widerstands gegen die kommunistischen Machthaber, die ich unterstütze.

Die Wortführer des chinesischen Widerstands wie Wei Jingsheng halten Liu Xiaobo einstimmig für einen Kollaborateur des Regimes. Ein Sinologe könnte die Schriften von Liu Xiaobo lesen und verstehen. Er wäre in der Lage, zu erkennen, dass Liu Xiaobo weder Menschenrechtler noch Demokrat ist, sondern ein Opportunist, der seine eigenen Interessen verfolgt und den chinesischen Widerstand immer wieder verrät.

Die Verteidigungsrede „Ich habe keine Feinde“, die bei der Verleihung des Friedensnobelpreises 2010 vorgelesen und weltweit übertragen wurde, steht exemplarisch für seine verlogene kriecherische Haltung gegenüber einem Regime, das bereits 80 Millionen Todesopfer gefordert hat und weitere unschuldige Menschen umbringt, trotz seiner eigenen unrechtmäßigen Gefängnisstrafe.

Ein chinesischer Künstler mit internationaler Sicht und Wirkung

Ai Weiwei hat die Olympischen Spiele 2008 scharf verurteilt, sobald er sie als Propagandaschau der Machthaber ohne Volk erkannt hatte. Seitdem fühle ich mich immer wieder von ihm bestätigt und ermutigt.

Spengler dagegen bleibt bei seiner alten Haltung gegenüber der KP-Diktatur. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass 10 Mio. € in Peking ausgegeben wurden, damit die deutsche Ausstellung „Kunst der Aufklärung“ unter der KP-Führung am Platz des Himmlischen Friedens eröffnet werden konnte. Ai Weiwei aber hat unsere Kritik daran wieder in die westliche Öffentlichkeit gebracht. Ohne Ai Weiwei hätten weniger Leute die gigantische Schau in dem roten nationalistischen Museum als Alibi-Veranstaltung erkannt.

Während der gekidnappte und unrechtmäßig  verhaftete Ai Weiwei von den Medien der KP Chinas auf üble Art und Weise verleumdet wird, verbreitet Spengler weiter die Propaganda des Regimes, beispielsweise behauptet er in der SZ, die KP-Dikatur habe „einen Teil ihrer Bevölkerung aus bitterer Armut, Unfähigkeit zum Lesen, Emanzipation von männlichem Primatenverhalten zumindest den ersten Schritt herausgeführt“. Damit ignoriert er die Republik China, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wurde und in Taiwan weiter existiert, zugunsten der Volksrepublik China. Tatsächlich begann die Modernisierung Chinas durch die Ausrufung der Republik, und sie wäre ohne die Invasion der Komintern wie in Taiwan durchgeführt worden.

Ai Weiwei hat gegenüber dem Westen den chinesischen Widerstand verkörpert. Der chinesische Künstler hat mit seinem Leben und Werk der Welt gezeigt, dass China unter der KP-Diktatur ein Schurkenstaat ist, der die Menschenwürde missachtet und jeden bedroht.  Gott sei Dank gibt es immer mehr Deutsche, die sich dagegen wehren, von einem Schurkenstaat wie Vasallen behandelt zu werden.

Ai Weiwei sagt und praktiziert, „Egal wer, wenn er nicht für die Gerechtigkeit kämpft, nicht für den Anstand kämpft, dann gehört er zur Ungerechtigkeit und Unanständigkeit“. Darum wird Ai Weiwei auch von Chinesen bewundert, die den kommunistischen Machthabern in Peking und ihren Kollaborateuren Widerstand leisten, wie ich.

Tibet

Das gleiche kommunistische Verbrechen in Tibet und China

1959 musste der Dalai Lama mit der tibetischen Regierung nach Indien fliehen, über 100 tausend Tibeter flohen mit.

Zehn Jahre davor musste Chiang Kai-Shek mit der chinesischen Regierung auf die Insel Taiwan fliehen, über 2 Millionen Chinesen flohen mit.

Seit die kommunistische Partei China und Tibet erobert hat, wurden mindestens 80 Millionen Menschen umgebracht. Der Dalai Lama hat dem Regime vorgeworfen, einen „kulturellen Völkermord“ in Tibet begangen zu haben. Das gleiche geschah auch in China. 1999 begann das Regime Falun Gong, die traditionelle chinesische Meditationsbewegung zu verfolgen. 100 Millionen Menschen wurden teilweise in Konzentrationslagern als Sklaven und Organspender gehalten.

Als im März die Wahl auf der Insel Taiwan stattfand, fanden in Tibet und China wieder Aufstände statt, die wieder blutig niedergeschlagen wurden.

Das Video zeigt die Ähnlichkeit zwischen dem Aufstand in Peking 1989 und dem Aufstand in Lhasha 2008.

Den mutigen Mönchen in Tibet ist es zu danken, dass mehr Menschen auf der Welt nun mitbekommen, wozu das kommunistische Regime die Olympischen Spiele mißbraucht. Denken Sie an die Olympischen Spiele Berlin 1936.

Köln, März 2008

Rote Infiltration

Was ist die rote Infiltration?

Rot ist die Farbe der Kommunisten.

Die Infiltration der Kommunistischen Partei Chinas in Deutschland durch ihre Propaganda bzw. Propagandisten ist nun nicht nur ein Thema in den deutschen Medien, sondern auch im deutschen Bundestag.

Als Dichterin konzentriere ich mich auf die sprachliche bzw. geistige Ebene.
Die rote Infiltration beginnt, sobald man lügt wie die Kommunisten.
Die rote Infiltration beginnt, sobald man die Wortwahl der roten Propaganda übernimmt.
Die rote Infiltration beginnt, sobald man die verfälschte Geschichte und Nachrichten der roten Propaganda verbreitet.

Einen lebenden Beweis gab die ehemalige stellvertretende Leiterin des China-Programms der Deutschen Welle, Zhang Danhong ab.
In meinen Artikeln habe ich versucht, die Gefahr aus der VR China durch die schleichende Einflussnahme für die Demokratie bzw. Deutschland zu beleuchten.

Nachfolgend finden Sie Links auf meine bisher zum Thema erschienenen Artikel sowie eine Sendung des Deutschlandfunk:


Bemerkung von Xu Pei am Internationalen Tag der Demokratie 2011

Am 14. September 2011 habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass meine Aufsätze über die Unterwanderung der KP Chinas in Deutschland bzw. im chinesischen Programm der Deutschen Welle nicht mehr aufrufbar sind. Das heißt, 2008 konnte ich noch auf dem deutschen Nachrichtenportal über China „China Observer“ das Terror-Regime in meinem Heimatland enttarven. Drei Jahre später kann ich dort nicht mehr veröffentlichen und die veröffentlichten Kritiken sind auch gelöscht worden.


19/04 2008

Wie kommt die rote Infiltration in den deutschen Medien zustande?

Vortrag am Gewerkschaftstag des DJV-Landesverbandes NRW in Iserlohn am 19.04.08


02/07 2008

Aktuelle Beispiele für die rote Infiltration der Kommunistischen Partei Chinas in Deutschland


16/07 2008

Die rote Infiltration in Deutschland

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01/08 2008

Wie die deutschen Medien rot infiltriert werden

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14/08 2008

Mißbrauch der Kinder für die rote Propaganda im Olympiastadion

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21/08 2008

Ein Hanchinese versus eine Rotchinesin

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27/08 2008

Die Olympischen Spiele Peking fanden im Kampf zwischen Macht und Moral statt

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02/09 2008

Schlägt die Deutsche Welle eine rote Welle?

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07/09 2008

Wie rot ist das China-Programm der DW?

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13/09 2008

Der rote Angriff aus der VR China

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01/10 2008

Die rote Welle aus Deutschland

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07/10 2008

Warum ist die Deutsche Welle rot infiltriert?

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15/10 2008

Die rote Propaganda ist gefährlicher als Melamin

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18/10 2008

Wie gerufen erschien Frank Sieren

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27/10 2008

Deutschlandfunk: Kultur heute vom 27.10.2008 · 17:35 Uhr

Verdacht des Gefälligkeitsjournalismus
Berichterstattung der Deutschen Welle über China in der Kritik
Von Frank Hessenland


01/11 2008

Chronik zum Skandal der Deutschen Welle (DW)


26/11 2008

Keine Ehre für Günter Grass


05/12 2008

Kein „China-Bashing“, aber Widerstand gegen die Kommunistische Partei Chinas


19/12 2008

Wer wurde zum Fachgespräch über die Deutsche Welle eingeladen?

Shen Yun


Eine Kostprobe von Shen Yun aus dem Jahr 2008
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Über die Welttournee des Ensembles Shen Yun (Divine Performing Arts)

Als Chinesin, die wegen der kommunistischen Diktatur in Deutschland leben muß, bin ich froh darüber, daß das Internet mich mit den Chinesen weltweit verbindet. Mittlerweile ist auch ein Kulturchina aus Literatur und Kunst entstanden, welches dem kommunistischen Regime Widerstand leistet.

Während das Regime in China die chinesische Kultur mißbraucht, ein Beispiel dafür sind die Konfuzius-Institute, die dem Regime als Propagandazentrum im Ausland dienen sollen, versuchen wir Exilchinesen im Ausland unsere Kultur zu beleben und zu präsentieren.

Während ich als Dichterin meine Erkenntnis von der chinesischen Kultur aus Konfuzianismus, Buddhismus und Daoismus auf Deutsch zum Ausdruck bringe, haben die Künstler von Shen Yun (Divine Performing Arts) ihr Verständnis davon auf die Bühne gebracht. Die Schönheit, die dabei gezeigt wird, kann ich nicht beschreiben.

2007 habe ich  Shen Yun in Vancouver erlebt, und habe mich im Jahr 2008 ehrenamtlich dafür  eingesetzt, dass Shen Yun in Duisburg gezeigt wurde. Seitdem freue ich mich jedes Jahr zum chinesischen neuen Jahr auf das neue Programm von  Shen Yun und empfehle es Ihnen aus ganzem Herzen.

Mehr dazu: http://community.zeit.de/user/xu-pei/beitrag/2010/02/27/was-ist-shen-yun-神韵

mehr Informationen und Termine finden Sie auf http://de.shenyunperformingarts.org

Falun Gong

Weg der chinesischen Tradition
Seit 1992 wird er sichtbar
7 Jahre später gingen
70 Millionen Menschen diesen Weg
so dass ihn das kommunistische Gespenst nicht mehr verschlingen kann

Das Buch „Zhuan Falun“ liest sich wie Mythologie
und beschreibt doch einen Weg
Die Übungen ähneln sportlicher Betätigung
aber sie spenden selbst Kranken Energie
denen keine Medizin mehr helfen kann

Auf dem Weg zu Falun Gong
wird man frei von Beschwerden
erlangt sogar
übersinnliche Fähigkeiten
und drei Tugenden –
Wahrhaftigkeit Barmherzigkeit und Duldsamkeit
All dies ist für jeden kostenlos zugänglich
Man muss nur offen sein

Zum 12. Jahrestag der Verfolgung von Falun Gong durch die KP Chinas

Seit 1949 hat die KP Chinas mit dem Staatsapparat zahlreiche Kampagnen durchgeführt, die bereits 80 Millionen Chinesen umgebracht haben.

10 Jahre nach dem Tiananmen-Massaker hat die KP Chinas begonnen,  mit dem Staatsapparat die beliebteste buddhistische Schule – die von 100 Millionen Chinesen praktizierte Falun Gong – zu verfolgen. Dabei lauten die Prinzipien von Falun Gong „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit (Gutherzigkeit) und Duldsamkeit (Toleranz)“ .

Die KP Chinas hat also Falun Gong verleumden müssen, um ihre Kampagne durchsetzen zu können.
Deshalb  beruht die Vorgehensweise des  Regimes gegen Falun Gong auf dem Befehl, „verleumdet ihren Ruf, macht sie finanziell kaputt und zerstört sie körperlich.“

Mit Gastprofessur und allen möglichen Vorteilen hat das Regime auch Deutsche dazu gebracht,  ihre Anti-Falun Gong-Propaganda  zu unterstützen. Die deutschen Medien haben sogar die KP-Propaganda übernommen und verbreitet.

In den vergangenen 12 Jahren haben mehr als 500.000 Festlandschinesen wegen ihrem Glauben an Falun Gong in Arbeitslagern schwere Misshandlungen erlitten.

Mindestens 41.500 lebenden, gesunden Chinesen sind Organe entnommen worden.

Siehe Untersuchungsbericht
organharvestinvestigation.net/report0701/report20070131-german.pdf

3432 dokumentierte Foltertode durch Polizei, Gefängnis- und Arbeitslageraufseher sowie Sicherheitsbeamte der KP Chinas.
Die Liste der in China nachweislich zu Tode gefolterten Falun-Gong Praktizierenden
www.falungong.de/imdetail_todesfaelle.html).

Chinesische Menschenrechtsanwälte wie z.B. Gao Zhisheng, die  sich gegen die Verfolgung eingesetzt  haben, werden selbst Opfer des Regimes. Gao Zhisheng wurde  gefoltert und ist seit April 2010 verschleppt worden.
Mehr dazu unter
www.igfm.de/Gao-Zhisheng-Menschenrechtsanwalt-in-China.1279.0.html

Gott sei Dank gibt es in Deutschland immer mehr Menschen wie Nobert Knoblauch, die  der Meinung sind, „Und schon wieder haben sich deutsche ‚Politiker‘ an einem neuen Holocaust mitschuldig gemacht:  ‚Bundeskanzlerin‘ Merkel empfing den chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao am 27./28. Juni mit militärischen ‚Ehren‘ vor dem Kanzleramt, als ob sie nichts von diesem Genozid seines kommunistischen Regimes wüßte… Vielleicht liegt das ja auch an Merkels kommunistischer Vergangenheit und ihrer Tätigkeit als ‚IM Erika‘ für die ‚Staatssicherheit‘ (STASI) der ‚DDR’…hat“ Mehr dazu  unter

www.mmnews.de/index.php/etc/8210-china-kommunismus-als-kannibalismus-ii

Freude auf dem Kultivierungsweg

Kennenlernen

Vor sieben Jahren um diese Zeit, Ende 2001 war ich zum zweiten Mal in China, nachdem ich  Ende 1988 China verlassen hatte, um in Deutschland zu studieren.

Aber die Umweltverschmutzung, der Kontrast zwischen Reichen und Armen, die von der KP Chinas kontrollierten Medien…nichts, was ich in China sah, war erfreulich.

Als ich frustriert China verlassen wollte, lernte ich bei einer Schulfreundin ihren Schwiegervater kennen, der mir durch seine Vitalität auffiel. Als ich ihn fragte, womit er sich fit hielt, antwortete er zögernd, dass er Falun Gong praktizierte. Bis dahin hatte ich wenig, aber  nur negativ von Falun Gong mitbekommen. Durch ihn und seine Familie habe ich zum ersten Mal persönliche und positive Erfahrungen mit Falun Gong gesammelt.

Anfang 2002 habe ich dann in Köln „Zhuan Falun“ zu Ende gelesen. Es wäre wunderbar, wenn alles stimmt, dachte ich. Um zu prüfen, ob es stimmt, begann ich, Falun Gong Praktizierende zu kontaktieren, um die Übungen zu lernen. Wenige Tage später, als ich selbst die fünfte Übung im Lotossitz machte, spürte ich Falun als ein drehendes starkes Rad aus Energie. Seitdem bin ich vorbehaltlos auf dem Kultivierungsweg von Falun Gong.

Zusammenfassung

Ich gehörte zu den Menschen, die einen Weltuntergang erahnten und nach einem Ausweg suchten.
Das weltliche Leben aus Beruf und Familie hatte meinem geistigen Anspruch nicht genügt. Ruhm und Reichtum interessierten mich auch wenig. Ich versuchte nur das Beste aus meiner Situation zu machen und tröstete mich damit, dass der Himmel mich für eine bestimmte Aufgabe zur Welt geschickt hatte.

Vor 2002 war ich auf der Suche.
Falun Gong gab mir das Gefühl, endlich den richtigen Weg gefunden zu haben.
Es ist eine Freude, die mich seitdem begleitet.

Falun Gong ist für mich wie eine Quelle, aus der ich schöpfe.
Ich bin seit 1989 schriftstellerisch tätig und kann auch deswegen eine Aufenthaltserlaubnis nach meiner Promotion in Deutschland bekommen,   aber vor 2002 habe ich wenig auf Chinesisch geschrieben. Um der Propaganda der KP Chinas entgegenzuwirken habe ich auf Chinesisch nun mehr als 200 Artikel veröffentlicht. Es gibt mindestens fünf Blogs von mir im chinesischen Internet. Der größte und älteste  Blog hat jetzt mehr als eine halbe Million Besucher.

Wegen der Olympischen Spiele 2008 habe ich seit dem letzten Jahr wieder mehr auf Deutsch veröffentlicht. Das beste Ergebnis bis jetzt war der WDR-Reportagefilm „Die Exilchinesin“  über mich, der positiv über Falun Gong berichtet und schon viermal ausgestrahlt wurde.

Falun Gong ist nicht politisch,  aber die Verfolgung durch die KP Chinas hat Falun Gong politisiert. Um über die Lage in China aufzuklären, habe ich mich auch auf eine politische Ebene begeben.

Als Exildichterin fühle ich mich verpflichtet, die Propagandisten der KP Chinas in Deutschland zu kritisieren, auch wenn sie Altkanzler sind.

Rote Infiltration existiert jetzt nicht nur als Rubrik auf meiner Homepage, sondern ist auch ein aktuelles Thema in den deutschen Medien und im Bundestag.

Wechselwirkung

Die drei Prinzipien von Falun Gong „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit“ sind seit 2002 Maßstab in meinem Leben und Schreiben. Während ich vorher noch unzufrieden war, dass ich wegen der KP Chinas in Deutschland leben muss, bin ich seitdem dankbar, dass ich Falun Gong in Deutschland praktizieren kann.

Für mich gibt es nichts Wichtigeres als Falun Gong.  Ich versuche, täglich mindestens eine Lektion zu lesen, die fünf Übungen zu machen und so oft wie möglich, die aufrichtigen Gedanken zu senden…

Gesundheit, Leichtigkeit, Sorglosigkeit und Heiterkeit genieße ich seit meinem 36sten Lebensjahr, ohne dass ich danach gestrebt habe.

Früher legte ich großen Wert auf die Gesundheitserhaltung. Mühsam probierte ich verschiedene Methoden aus, viel Aufwand getrieben, aber wenig Erfolg erzielt. Meine Nerven waren dünn. Ich regte mich bei jeder Gelegenheit auf.

Vom Alter her werde ich jetzt immer älter, aber ich fühle mich immer jünger und entspannter.

Das Leben ist voller Versuchungen, Konflikte und Schwierigkeiten wie früher. Aber mein Bewusstsein und meine Haltung sind anders.

Vor 2002 war ich wie ein Schwimmer, der allein im Meer schwamm und konnte gerade das sehen, was vor ihm geschah. Nun komme ich mir vor, als ob ich in einem riesigen Schiff fahre, von dem aus ich alles sehe, was im Meer geschieht.

Ich nehme viel mehr wahr und bin viel gelassener.

Früher beschäftigte ich mich hauptsächlich mit meinen eigenen Interessen, jetzt denke ich häufig daran, was für Dienste ich leisten könnte, damit andere profitieren.

Ohne Falun Gong wäre es undenkbar, dass ich so viele Artikel schreibe und veröffentliche, ohne Belohnung.
Mir war lieber, Muße zu genießen als meine Erfahrung und Erkenntnis mühsam zum Ausdruck zu bringen.

Ich bin sehr glücklich darüber, dass Falun Gong meine Lebensfrage beantwortet und meine Existenzangst beseitigt hat.

In diesem Sinne tue ich mein Bestes, um dem Meister dabei zu helfen, Leben zu retten.

Köln, 25.12.2008