Mein Weg zur Freiheit  – Zum fünfzigsten Lebensjahr

Für Bürger in der Bundesrepublik Deutschland gehört die Freiheit zur Selbstverständlichkeit, wie die Luft zum Leben. Für Menschen wie mich, die in einem Unrechtsstaat zur Welt kommen, bedeutet die Freiheit manchmal einen Kampf auf Leben und Tod. Deshalb möchte ich meinen persönlichen Weg beschreiben, damit die jüngere Generation die Freiheit in dem geeinigten Deutschland schätzen und verteidigen könnte.

Um die Freiheit in Westdeutschland  zu erreichen, mussten die Deutschen in der von den Kommunisten besetzten Sowjetzone auch zuerst die Berliner Mauer aus verschiedenen Sperren überwinden, wie ich. Im Vergleich zu den Todesopfern an der Berliner Mauer wie z. B. dem zwanzigjährigen Ostberliner Chris Gueffroy, der als letzter Deutscher am 6. Februar 1989 auf der Flucht nach Westberlin erschossen wurde, hatte ich Glück. Am 17. Dezember 1988 konnte ich mit einem Pass der sogenannten Volksrepublik China und einem Studentenvisum für Düsseldorf die Berliner Mauer ohne Gefahr überschreiten.

So stellt die Berliner Mauer den geographischen Anfang meines Wegs zur Freiheit dar. Im Herbst 1983 begann jedoch schon meine Vorbereitung auf diesen Anfang, als ich in Chongqing, der Partnerstadt von Düsseldorf seit 2004, das deutsche Alphabet lernte. „Mein Weg zur Freiheit  – Zum fünfzigsten Lebensjahr“ weiterlesen

Verschiedene Fluchtarten,unterschiedliche Gründe, aber gleiche Ursache

Der Flüchtlingsstrom in den freiheitlichen Westen ist mittlerweile in Europa so stark, dass aus ihm eine Flüchtlingskrise geworden ist. Schon 1989,  als ich im Sommersemester in Düsseldorf zu studieren begann, lernte ich im Studentenwohnheim Mitbewohner kennen, die aus dem Iran und Afghanistan geflohen waren. Nach dem Tiananmen-Massaker in Peking 1989 wurden viele Demonstranten verhaftet, aber auch unzähligen Chinesen gelang es, vor der Verhaftung in den Westen zu fliehen. Im Laufe der vergangenen 27 Jahren habe ich viele Flüchtlinge aus verschiedenen totalitären Staaten kennengelernt. Dank meiner Erfahrungen mit ihnen bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass der Flüchtlingsstrom auf die Totalitarismen zurückzuführen ist, egal wie die Flucht aussieht und wie die Flüchtlinge empfinden.
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